Dienstag, 29. Dezember 2009

Engage me - aber wie?



Auf der Suche nach Medienpädagogischen Konzepten für und von Schulen.



Wie versprochen hier noch der zweite Teil zum Blogeintrag ‚Engage me’. Im Zuge des SLS-Awards für innovative Schulen im Kanton Zürich habe ich verschiedene beteiligten Schulen nach der Medienkompetenzen ihrer Schulkinder befragt bzw. wie die Kinder in Medienkompetenz unterrichtet werden.



Gesamtschule Unterstrass, Zürich
Diese Schule gewann den ersten Preis am SLS-Award für ihren Kompetenzpass. Alle Schüler erhalten einen Kompetenzpass, der pro Schulstufe aufzeigt, welche Kompetenzen sich die Kinder aneignen sollen. Wie innovativ ist die Schule in Sachen Medienkompetenz? Im viel gelobten Kompetenzpass sind lediglich folgende (Computer-User)Kompetenzen aufgeführt, die Schüler erwerben sollen:

• mit Lernprogrammen persönliche Fertig-
keiten verbessern
• ein M/U Thema mit Hilfe eines interaktiven
Programms bearbeiten
• gezielt Informationen suchen im Netz,
auswählen und speichern
• eine E-Mail (mit Anhang) verschicken oder
beantworte140

Standortbestimmung Medienkompetenz an Schulen


---- > Sind das die richtigen Kompetenzen? Die Schule Unterstrass verweist mich auch auf das der Stadt Zürich ausgearbeitetes Angebot ‚Kits for Kids’. Dort seien die wichtigsten Kompetenzen aufgelistet.

Dieser Link ist jedoch alles, was ich zum Thema soweit finden konnte. Kits for Kids.


Und hier was die PH Zürich zum Thema Medienkompetenz für Lehrpersonen anbietet:




Bei der Recherche bin ich dann auch auf folgendes Lehrmittel gestossen, dass die ILZ (Interkantonale Lehrmittelzentrale anbietet): Lehrmittel Kompass


Und weitere Schulen?


Auch die Mosaikschule Horn arbeitet mit Kompetenzrastern, ist Medienkompetenz ein Thema in den Kompentenzrastern? Nein, so die Antwort. Und man spürt, das Medienkompetenz ein Thema ist, das gerne und schnell vertagt wird – so mein subjektiver Eindruck bei diversen Schulen, die ich auf Medienkompetenz ansprach.


Sämtliche Links habe ich nicht weiter qualitativ ausgewertet. Ich merke jedoch, mich interessiert eine Standortbestimmung. Wie steht es um die Medienkompetenz der Volksschulen? (alle anderen Bereiche wie Jugendarbeit etc. blende ich jetzt vorerst einmal aus)? Dazu braucht es jedoch mehr Zeit bzw. vielleicht hat Martin hier Spannendes zu berichten.

Hier ein paar weitere Links, die einiges zum Thema berichten/sammeln:
Was Educa.ch (Schweizer Bildungsserver) zum Thema Medienkompetenz gesammelt hat. Educa-Link:


Martins Blog zum Thema – mit sehr vielen guten Inputs zum Thema (Siehe auch medienpädagogisches Manifest).




So, das ist jetzt einiges digitales Lesefutter. Ich freue mich, auf weitere Inputs und Kommentare.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Multitasking beim Feierabendbier

Es war ein anderer Auftakt ins Wochenende als gewohnt; ein Mediengetwitter. Der Lehrgang Medienpädagogik von FHS und PHSG Rorschach lud zum medienpädagogischen Event. Erster Talkgast: Handyromanautor Oliver Bendel.

KATRIN SUTTER
RORSCHACH
Wer ins «Kornhausbräu» kommt, trifft auf eine seltsame Szenerie. Etwa ein Dutzend Personen sind an Tischen verteilt, alle mit Laptops oder iPhones ausgerüstet. Die Studierenden des Lehrgangs Medienpädagogik unterhalten sich kaum miteinander. Tippend laufen sie sich warm für das anstehende Mediengetwitter. Und schreiben sogenannte Tweets, also Kurznachrichten, die man über die Internetplattform www.twitter.com live mitverfolgen kann.
Weiter...

Martin Hofmann im Gespräch mit Handyromanautor Oliver Bendel
(rechts); Rückmeldungen dazu gibt's live auf twitter.com im
Hintergrund. Bild: Rudolf Hirtl

Montag, 21. Dezember 2009

Mosaik Sekundarschule Horn

Am zweiten Tag des Moduls Medienerziehung hatten wir die Gelegenheit die Mosaik Sekundarschule in Horn zu besuchen. Nach einer Einführung über das Schulkonzept hatten wir die Möglichkeit uns ein Bild der Umsetzung dieses Konzept in den Klassenzimmern zu machen.

Das individuelle Lernen der Schüler steht hier im Vordergrund. Während etwa der Hälfte der Schulzeit können sie ihren Lernplan selbst erstellen. Sie bestimmen wann sie an welchen Fächern arbeiten.

Bei den Merkmalen dieser Unterrichtsmethode; heterogene altersgemischte Klassen, starker Grad der Individualisierung, kamen mir die Untersuchungen von Remo H. Largo in den Sinn. In seinem Buch Schülerjahre beschreibt er die Vorteile/Notwendigkeit des individualisierten Unterrichtes an den Volksschulen.

Ausschnitt aus dem Interview mit Remo H. Largo: Das Magazin «Der gute Schüler ist heute ein Mädchen» 2. 2008

Was heisst Ihre Forderung nach konsequenter Individualisierung für die Volksschule?


Der Unterricht muss individualisiert werden, denn die Vielfalt der Kinder ist eine biologische Realität. Sie wird dann verleugnet, wenn man nicht weiss, wie man pädagogisch mit ihr umgehen soll. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es für das Individuum wie für die Gesellschaft das Beste ist, wenn der Einzelne seine Stärken möglichst gut verwirklichen kann, die in ihm schlummern. Ich bin gegen die Züchtung jeglicher Monokulturen in der Schule, ob das nun Dienstleister oder Informatiker seien, denn niemand kennt die Bedürfnisse der Gesellschaft in zwanzig Jahren. Orientieren wir uns also an den Fähigkeiten des einzelnen Kindes und machen eine Schule, die diese möglichst fördert und dadurch kompetente und selbstbewusste Menschen heranzieht.“

Die Meinung, „dass es für das Individuum und die Gesellschaft das Beste ist, wenn der einzelne seine Stärken möglichst gut verwirklichen kann“, teile ich mit R. Largo. In meinem Arbeitsfeld (ich arbeite als Arbeitsagoge mit körper- und psychisch behinderten Menschen), passen wir uns bei der Arbeit immer den Ressourcen und Möglichkeiten der Klienten an. Wir haben natürlich einen anderen Auftrag als die Schule, im Bezug auf Lernen und Motivation sehe ich dennoch Parallelen.

Der Vorteil dieser Lernmethode sehe ich, nebst der Berücksichtigung der Individualität der Schüler, auch darin, dass sie lernen sich zu organisieren und Verantwortung übernehmen. Ich war überrascht wie gut organisiert der Schüler war, als er mir seinen Lehrplan vorstellte. Er hatte die Unterlagen, die er in der nächsten Woche bearbeitet innert kurzer Zeit Griffbereit. Weiter werden auch die sozialen Kompetenzen gefördert, der Preis dafür ist die Unruhe und ständige Bewegung in den Schulzimmern. Dies empfand ich, als Besucher, als an der oberen Grenze. Wer damit umgehen kann, profitiert sicher von diesem System. Wer mehr Ruhe braucht um sich zu konzentrieren muss sich zurückziehen.

Im Plenum spalteten sich die Meinungen über dieses Konzept. Meiner Meinung nach ist es eine gute Methode, das individuelle Lernverhalten der Kinder zu berücksichtigen. Es wird den neuen Erkenntnissen über das Lernen Rechnung getragen. Wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, wäre ich oft froh gewesen um ein solches Konzept. Immer nur still zu sitzen und zuzuhören war sicher nicht immer eine ideale Lernvoraussetzung. Der Fokus damals war anders. Wenn beispielsweise die Garderobe bei uns so ausgesehen hätte wie im Mosaik Schulhaus, hätten die Lehrer gar nicht erst mit unterrichten begonnen. Allerdings kann ich auch sagen, dass ich, trotz einer aus meiner heutigen Sicht nicht immer optimalen Lernmethode, dennoch gut auf das Leben und die Arbeitswelt vorbereitet wurde.

Den Inhalt dieses Schulbesuchs habe ich mir im Vorfeld anders vorgestellt. Die Schüler arbeiten insofern mit Medien und Software, dass sie die Einträge teilweise selber vornehmen. Der Einsatz von neuen Medien ist in diesem Fall ein PC Programm zur Erfassung der geleisteten Lernaufträge der Schüler. Es dient den Schülern und Lehrpersonen als Übersicht welche Arbeiten bereits erledigt wurden, und wo die Schüler im Lernplan stehen. Daraus wiederum ergibt sich für sie das weitere Vorgehen. So gesehen finde ich den Einsatz der „neuen Medien““, also das PC Programm, als sehr effektives Mittel zur Erfassung der individuellen Lernstände. Die Schwerpunkte der Lerninhalte können übersichtlich und schnell angepasst werden. Die Schüler lernen den PC als tägliches Arbeitsmittel kennen.

Dass dieses Konzept als eine Notlösung, um die Schule weiterführen zu können, geschaffen wurde finde ich interessant. Es zeigt, dass sich durch den Einsatz der „neuen Medien“, neue Wege öffnen. Da die Umsetzung noch in der „Anfangsphase“ steht, bin ich zuversichtlich über die Weiterentwicklung der Mosaik Sekundarschule in Horn.

Für mich war es spannend einen Einblick in diese Schule zu bekommen, im Rahmen dieses CAS hätte ich mir aber eher einen Besuch bei einem „medienlastigeren“ Projekt gewünscht, bei dem die neuen Medien direkt von den Schülern angewendet werden, z.B. die „iPhone-Klasse“ in SZ.

Samstag, 19. Dezember 2009

Wie viel ist sinnvoll?

Als Vater muss ich mich nun auch mit dem Medienkonsum meiner eigenen Kinder auseinandersetzen. Was mich immer wieder beschäftigt, ist die Frage, wie viel sinnvoll ist. Auf der einen Seite existiert die Meinung, dass Bildschirmmedienkonsum schädlich sei und auf der anderen Seite, dass der möglichst frühe Umgang mit neuen Medien, die Kinder fit für die zukünftige Gesellschaft mache, in der sie leben werden. Ich möchte die beiden Seiten genauer ausführen.

Bildschirmmedienkonsum sei schädlich
Der wohl berühmteste Verfechter dieser These ist Dr. Dr. Manfred Spitzer, der als ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm, auch an der Funktionsweise des Gehirns forscht. An Vorträgen erklärt er, wie das Gehirn funktioniert und zieht daraus Schlüsse, dass früher Bildschirmmedienkonsum schädlich sei. Dazu kann er diverse Studien zitieren. Von der anderen Seite wird ihm vorgeworfen, dass er Korrelation und Kausalität verwechsle. Dies stimmt auch. Wenn eine Studie zeigt, dass viel Fernsehkonsum in den ersten Lebensjahren mit Übergewicht und weniger Hochschulabschlüssen korreliert, heisst das noch lange nicht, dass es wegen dem Fernsehkonsum dazu kommt – wie soll man das auch beweisen. Wenn man aber an einem ganzen Abend eine Studie nach der anderen zitiert bekommt, die in die gleiche Richtung stösst, macht das nachdenklich, auch wenn man weiss, dass Manfred Spitzer ja wahrscheinlich nur die Studien zitiert, die seine These stützen. Wenn man bei Google nach Manfred Spitzer sucht, findet man viele Rezensionen und Originalinterviews. Oder einen Film ...



Umgang mit neuen Medien macht die Kinder fit für die neue Gesellschaft
Auf der anderen Seite sprechen viele davon, dass wir am Anfang eines neuen Zeitalters stehen. Die Umwälzungen in vielen Berufen oder auch im Freizeitverhalten, die sogar wir „digital Immigrants“ als schnell und riesig erleben, sprechen dafür und sind wohl ähnlich zu denjenigen anfangs der Industrialisierung. Daher auch die Forderung, dass wir unsere Kinder fit für dieses zukünftige Zeitalter machen sollen. Als Beispiel dazu der Link zu Martins Vortrag.

Und nun?
Unsere Kinder (1. Klasse und erster Kindergarten)schauen sehr wenig fern und waren noch weniger am Computer. Im Moment sind wir der Meinung, dass die wichtigen Schlüssel-Kompetenzen noch ohne neue Medien vermittelt werden können. Es gibt einen Artikel vom Fachbereichsleiter Medienbildung der PHZH, der mir in dem Zusammenhang gefällt.

Die Frage bleibt aber, wann dann der richtige Zeitpunkt für wie viel neue Medien ist. Ich hatte einen Schüler an der Oberstufe, der nur jedes Wochenende einen Film schauen durfte. Er konnte vom französischen Kanal einen auswählen, damit er gleichzeitig auch noch Französisch lernt. Es ist wohl unnötig zu erklären, dass er der totale Aussenseiter in der Klasse war.

Aber auch ein Elterngespräch mit der Mutter von einem sehr schwierigen Schüler kommt mir in den Sinn. Sie weinte und meinte, dass sie nur das Beste für ihren Sohn wollte. Mit ihrer antiautoritären Erziehung war sie wohl eine der wenigen, die sich stark mit Erziehung auseinandergesetzt hat – nur hatte sie in ihrem Fall auf das falsche Pferd gesetzt…

Ich hoffe, dass ich später nie bereue, dass wir unsere Kinder nicht früher an die neuen Medien herangeführt haben. Ausserdem erhoffe ich mir von diesem Kurs und auch von den Diskussionen unter den Kursteilnehmern neue Erkenntnisse und Erfahrungen zum Thema neue Medien, neues Zeitalter, neue Kompetenzen oder (und damit zurück zum Titel) „Wie viel ist sinnvoll?

Zwitscher, Zwitscher, Mediengezwitscher

Soeben ist das erste Mediengetwitter zu Ende gegangen. Technische Probleme und unsere Grenzen des Multitasking haben die Möglichkeiten des Twitters und die Einbindung der Externen nur suboptimal umsetzen lassen.

Vielleicht hat Christian Ankowitsch mit seiner These ja doch nicht ganz unrecht:

Warum Twitter vieles ist — nur keine Internet-Plattform, auf der sich vernünftige Debatten entwickeln lassen.

Aber vielleicht müssen wir für das nächste Mediengetwittere ja nur viel mehr das Twittern üben und technisch das W-Lan etwas aufrüsten. Freumi!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Neue Medien - Fluch oder Segen II | Wie gut verträgt sich Theaterpädagogik mit Medienpädagogik?

Der Samstag mit Attila Gaspar war ganz der praktischen Arbeit gewidmet. Mich als Theaterpädagogen interessieren die Projekte der Theater- und Medienfalle Basel in ganz besonderer Weise. Funktioniert die Kombination von Theaterpädagogik und Medienpädagogik überhaupt?. Die Theater- und Medienfalle Basel macht es uns vor. Die vielfältigsten Projekte, die uns Attila am Morgen vorstellt, zeigen, dass es geht.

Theaterpädagogik und Medienpädagogik haben vieles gemeinsam
Oft geht es in der Theaterpädagogik und in der Medienpädagogik um Darstellung. Darstellung auf der Bühne oder im virtuellen Raum. Ich lese ein Theaterstück, interpretiere es und inszeniere es mit einigen Spielern auf einer Bühne. Oder ich habe eine Idee, greife zur Kamera, drehe ein Filmchen und stelle es ins Internet. Der Vorgang ist ein ähnlicher. Wo liegt denn da der Unterschied.

Es ist der Schweiss! Ja, es ist der Schweiss der Schauspieler, die bei einer Theateraufführung mit ihrem ganzen Körper, ihren Auftrittsängsten, ihrer Ausstrahlung, kurz, mit Haut und Haar vor dem Zuschauer stehen und ihr bestes geben. Und es ist das Publikum, das mit Klatschen oder Buh-rufen reagiert.

Mediale Verarbeitung stinkt am Schluss zwar nicht nach Schweiss, dafür hat sie einige Tricks in der Kiste: Realitäten mischen oder verfremden, Träume Realität werden lassen, Zeitsprünge und vieles mehr.

Schön finde ich, dass Menschen mit Theaterarbeit und Medienarbeit kreativ arbeiten können. Und dabei können sie viel voneinander profitieren. Der Medienpädagogik wünsche ich noch mehr Schweiss und der Theaterpädagogik noch mehr mutige Griffe in die Trickkiste.

Einer der schönsten Sätze an diesem Tag war für mich übrigens: Kreative Arbeit produziert auch für den Papierkorb.
Ob mit Kamera, Körper oder Küchenschere, wir können und sollen es auch geniessen, Abfall zu produzieren, Müll herzustellen! Habt nicht immer schon das perfekte Resultat vor Augen, sondern lasse Deinen Ideen freien Lauf. Umso schöner ist es nachher, aus dem Produzierten die Rosinen herauszufischen.
In dem Sinne freue ich mich, Theater- und Medienleute am gleichen Teich fischen zu sehen. Vielleicht ziehen sie eines Tages mal gemeinsam einen noch grösseren Fisch an Land?

Der Fachverband Theaterpädagogik Schweiz (TPS) veranstaltet am 5. Juni 2010 in Basel eine Fachtagung, bei der es um Gegensätze und Gemeinsamkeiten von Medien und Theater geht.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Mediengezwitscher an der längsten Bar

Im Rahmen des Lehrgangs Medienpädagogik veranstalten FHS St. Gallen und PHSG im «Kornhausbräu» das medienpädagogische Experiment «Mediengetwitter»; medienpädagogische Talks in Form von Tischgesprächen, Interviews und Lesungen.


Der vollständige Zeitungsartikel von Mark Riklin, publiziert am 16.12.2009 im St.Galler Tagblatt, Region Rorschach, kann hier heruntergeladen werden.

Sonntag, 13. Dezember 2009

http://www.blogger.com/img/blank.gif

Was ist ein Blog?
Um an einem Blog teilzunehmen, wollte ich für mich abklären, was ein Blog ist:
Folgenden Treffer in der Duden-Suche habe ich gefunden www.duden.de
Blog, das, auch: der; -s, -s [engl. blog, gek. aus: weblog, →Weblog] (EDV Jargon): Weblog.
Der Begriff Blog hat eine sächlich Form (Hauptvariante) wie auch eine maskuline (Nebenvariante).
Zusätzliche Informationen betreffend Geschichte und kommunikationsspezifischen Merkmalen dazu aus dem Wikipedia als pdf.
In der Zeitschrift anthrazit (anthrazit.org) wurden in der aktuellen Ausgabe die „Social Networks von morgen“ behandelt:
Anthrazit wagt den Blick in die Kristallkugel und zeigt, welche Entwicklungen sich durchsetzen.
Die Urväter Sozialer Netzwerke sind Instant Messaging, Chats und Webforen. Erstere dienen Gesprächen zwischen zwei Freunden, in Chats finden Diskussionen mit Fremden sowie in Gruppen statt und in Forumsdiskussionen muss nicht unmittelbar geantwortet werden...
Wie verhält es sich nun in unserem Blog?
Was ist der Unterschied zwischen einem Blog und einem Forum?

Das Wort Webblog besteht aus zwei englischen Wörtern: Web für Netz und Log für Logbuch oder Journal. Tönt ja sehr abenteuerlich und lässt an Piraten erinnern... Oft wird dieser Begriff auch als Web-Tagebücher übersetzt, was vorallem am Anfang für die Weblogs eine Hürde darstellte, weil man sich unter Tagebüchern hierzulande meistens das Notieren eigener intimer Geheimnisse vorstellte und es somit schwer fiel, die Weblogs als Informationsquelle ernst zu nehmen.
Weblogs sind häufig aktualisierte Websites in der die Beiräge chronologisch sortiert werden.
Es erinnert an einen organisierten Vortrag mit anschliessender Podiumsdiskussion. Der Autor trägt etwas vor die Leser. Der Kommentar der Leser ist ein zentraler Teil des Inhaltes. Durch die Kommentare können neue Erkenntnisse und Sichtweisen gewonnen werden.(aus www.perun.net)

Das Wort Forum stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Platz“ und war damals ein zentraler Ort des öffentlichen Lebens. Das widerspiegelt sehr gut den Aufbau eines Diskussionsforums im Web. Meistens sind die Foren öffentlich zugänglich. Als Besucher liest man die Beiträge, aber um antworten zu können, muss man registriert sein.
Was heisst das jetzt? Ich kann diese verschiedenen Tools gezielt dafür verwenden, um meine Ziele zu erreichen.
Die St.Galler Freihandbibliothek hat seit etwa einem Jahr das Leserattenloch- Forum www.freihandbibliothek.ch/270-0-Leserattenloch-Forum.html für die Kunden der Bibliothek. Da kann man einiges über Literatur, Filme, Musik, Computerspiele und mehr diskutieren, Rezensionen schreiben, besondere Bücher und andere Medien entdecken, herausfinden was andere lesen, seine Meinung zur Bibliothek äussern oder einfach mit anderen Biblitoheksbenutzern plaudern... Das Forum wurde von unserer Lehrtochter im 2. Lehrjahr ins Leben gerufen. Wöchentlich sollte ein Buch oder ein anderes Medium vorgestellt werden. Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene . Es sollte ein lebhafter Austausch stattfinden. Fazit nach einem Jahr: 20 Mitglieder (davon 5 aus dem Bibliotheksteam), von den 50 Beiträgen wurden 40 von der Lehrtochter selbst verfasst, der letzte Eintrag war im Juli 2009. Diese Möglichkeit des Austausches wird spärlich genutzt und das Interesse schwindet.
Flyer als Werbemassnahme führten zu einem kurzen Aufflammen und zu den einzigen Beiträgen von Benutzern. Nun stellt sich die Frage: Wie weiter? Wie kann ein Forum lebendig bleiben? Wie finden Besucher mein Forum? Was kann ich dafür tun, dass es zu einer bekannten Anlaufstelle im Web wird? Wie mache ich es bekannt? Ist ein Blog besser geiegnet?
Mit diesen Fragen werde ich mich im weiteren Verlauf unseres Lehrganges beschäftigen.

Kommentare dazu sind herzlich willkommen.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Engage me!















Martin hat uns am 4.12 ein Youtube Video gezeigt ‚A Vision of k12 Students today’. In eindrücklicher Bildsprache vermitteln uns die Schüler (oder die Filmemacher!), wie sie gerne lernen möchten. Nämlich DIGITAL. Hier zur Erinnerung nochmals den Link zu Film.


Schlagworte vom Film, die mir geblieben sind: ‚engage me!’. Macht der Computer, macht das digitale Lernen bessere Schüler? Oder ist es nur der Reiz des Neuen? Das wird sich meiner Meinung nach erst in ein paar Jahren zeigen. Meine bisherigen Erfahrungen waren: Schülerinnen und Schüler sind engagierter, wenn sie mit dem Computer lernen, der Computer in den Unterricht eingebunden wurde. Vor wenigen Wochen konnte ich die 'Zurich International School' in Kilchberg filmen. Die Schule gewann am SLS-Award (siehe Foto oben) einen zweiten Preis für den innovativen Einsatz des Computers im täglichenUnterricht (Link:Projekt Schulen lernen von Schulen


Hier könnt den drei Minuten Film über das ‚1:1 Programm’ an der Zurich International School (Ein Computer für jedes Schulkind) anschauen. Die Aussagen des Schulleiters und der Schülerinnen fand ich spannend. Link zum Film

Mich überzeugte, dass erst die Lehrpersonen während eines Jahres mit dem Tablet vertraut wurden, bevor sie es im Unterricht einsetzten. So hatten ‚Digital Immigrants’ genügend Zeit, sich mit der Technologie auseinander zu setzen, bevor der Computereinsatz zum Alltag wurde.


PS: Ich habe die Zurich International School und eine andere der Gewinner-Schulen am SLS Award gefragt, wie es um die Medienkompetenz der Schulkinder ihrer Schulen stehe und wie die Medienkompetenz von der Schule gefördert werde. Die Antworten fand ich nicht sehr aufschlussreich, aber das werde ich in einem späteren Blog erörtern.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Net Generation? - ein Beitrag zum 4.12.2009

Ich gehe im Beitrag davon aus, dass die benutzen Powerpoints und abgegebenen Unterlagen bekannt sind.
Vorausschicken möchte ich, dass ich im Gegensatz zu fast allen meiner Studienkollegen nicht aus der Pädagogik komme und über keine Wissensgrundlagen dahingehend verfüge. Mein Hintergrund ist die neurologische und psychiatrische Pflege und eine gewissen Affinität zu Literatur.
Vielleicht eben darum habe ich Mühe damit, dass offensichtlich so selbstverständlich diverse neudeutsche und amerikanische Begriffe gebildet werden, die bezeichnend sein soll für etwas, dass global geschieht und insbesondere eine bestimmte Altersgruppe betreffe. Zumindest in dem Teil der Welt, der über die finanziellen und dadurch die Informations- und Bildungsressourcen verfügt, um am Internet aktiv teilzunehmen.
Die Aussage, dass Medienkompetenz heute ein Schlüsselfaktor gesellschaftlicher Partizipation ist (in der 1. Welt), stimme ich voll zu, wie übrigens auch Hartmut Rosa in seinem Buch "Beschleunigung" (Suhrkamp, 2008): dessen Vermutung (welche er mit seinem Buch zu belegen versucht) ist, dass die in der Moderne konstitutiv angelegte soziale Beschleunigung in der >>Spätmoderne<< in ihr Gegenteil umzuschlagen droht. Das klingt doch ziemlich entmutigend, in der globalen Entwicklung wird die Kluft zwischen den Partizipierenden und den ausgeschlossenen also unsteuerbar grösser?

Wir hörten im Unterreicht Ansätze von Vertretern der Auffassung, dass es so etwas wie die Net Generation als definierbare Gruppe gibt, wie auch Antithesen dazu, welche in der Entwicklung Jugendlicher altbekannte Prozesse und Abläufe erkennen, die im Menschsein mehr oder weniger determiniert sind (Schulmeister`s Artikel dazu ist sehr lesenswert, die Argumentation für mich überzeugend).

Letzthin las ich populärwissenschaftliche Bücher vom Neodarwinist Richard Dawkins (Gipfel des Unwahrscheinlichen, Rohwolt, 2008) und Joachim Bauer (Das kooperative Gen, Hoffmann und Campe, 2008). Bauer ist Antidarwinist und vertritt einen entwicklungsgeschichtlichen Ansatz "kooperativer Gene", welche kreativ gestalten.
Die Autoren sind sich bei allen Differenzen darin einig, dass determinierte Veränderungen physischer und psychischer Natur doch eher Jahrtausende bis Jahrmillionen benötigen, und kaum innert Generationen geschehen (-> ich erinnere an die Diskussion im Plenum bzgl. dem "Handydaumen").

Ressentiments gegen Jugendliche, deren Verhalten, Begehren, deren Werte (oder: Un-Werte) usw. sind schon zu Zeiten von Sokrates festgehalten worden: Junge wissen sich nicht zu benehmen, sind unflätig, laut rülpsend, respektlos ...
Meine Jugendzeit fiel zwischen Rock und Punk; eine Identifikation war in beiden Bereichen schwer möglich (fürs eine zu jung, fürs andere zu alt), sodass ich beim Jazz landete. Denn, darin sind wir uns glaube ich einig, die Identifikationsproblematik in der Jugend ist extrem prägend und eines der wesentlichsten Schlüsselereignisse im Leben eines jeden. Doch davon abzuleiten, dass durch Medieneinfluss psychologische und physiologische grundlegende Änderungen determiniert werden, welche sich geschlechtlich fortpflanzen und "neue" Menschen schaffen, ist wohl etwas weit hergeholt.
Nichts desto trotz gibt es, seit 1900 zunehmend, und ab den 80igern beschleunigend sich ausbreitende Krankheiten, welche sich direkt oder indirekt aus der Beschleunigung der gesellschaftlichen und sozialen Prozesse herleiten lassen. Die Überforderung mit den Anforderungen der Zeit manifestiert sich in psychiatrische relevanten Psychosen und Persönlichkeitsveränderungen. Hartmut Rosa (2008) konstatiert Desynchronisationserscheinungen aufgrund unterschiedlicher Wandlungs- und Adaptionsgeschwindigkeiten zwischen Funktionssystemen, sozialen Gruppen und den in einer Gesellschaft lebenden Generationen. Nach Lübbe (in Rosa, 2008) ist der integrative Informationstransfer potenziell gefährdet, wenn die kulturellen Orientierungen (...) zweier Generationen (...) allzu weit auseinanderdriften.

Ich hoffe, ich werfe mit dem Beitrag überlegenswerte Fragen auf und stosse zum Denken an!