Mittwoch, 31. März 2010

Medienpräsenz unserer CAS-Medienpädagogen

Roland Wittwer war in den letzten Tagen zu verschiedenen Themen in den Medien zu Hören und zu sehen. Ich habe es verpasst und fragte ihn, die Links zu bloggen. Da blogspot ihn nichts bloggen lässt, hat er es mir seinen Blogtext zum Aufschalten geschickt. Hier ist er.


Handynutzung von Kindern und Jugendlichen


Für Kinder ist es heute normal mit einem Handy aufzuwachsen. Roland Wittwer im Interview von Marietta Tomaschett bei DRS3 beantwortete am 29.03.2010 Fragen wie z.B. Kinder lernen können, mit ihrem Handy eigenverantwortlich umzugehen oder worauf Eltern achten sollten, wenn Sie ihrem Kind ein Handy kaufen.
Auf Wunsch hat er die Sendung in drei Teilen hier als Podcast für beschränkte Dauer bereitgestellt. Viel Spass!

https://www.wuala.com/Handy/Radio?key=FchX9ADcmJvo



Verbot von Killergames

Nach dem Nationalrat will auch der Ständerat ein Verbot von brutalen Computergames. Jetzt ist der Ball beim Bundesrat. Im BZ Talk von Newschef Stefan Geissbühler auf Tele Bern nimmt Roland Wittwer, Themenwelt Medien und Konsum, Stellung und vertritt die Pro Juventute Forderungen zu einem wirksamen und nachhaltigen Jugendmedienschutz gegeüber dem Motionär und Berner CVP-Nationalrat Norbert Hochreutener zum Verbot von elektronischen Killerspielen.

Der Talk wurde am 25.03.2010 um 19.30 im Tele Bern gezeigt und ist unter folgendem Link online geschaltet.
http://www.bernerzeitung.ch/region/dossier/bztalk/Verbot-von-Killergames/story/24721488

Mit einem Verbot von Killergames setzt man ein falsches Signal und löst die eigendlichen Probleme nicht. Das Problem vom Spielen gewalthaltier Games im Kinderzimmer kann so nicht gelöst werden. Pro Juventute hält darum an ihren Forderungen aus der Petition fest und verlangt eine nationale Regelung des Jugendmedienschutzes, eine nationale Zertifizierungsstelle und einheitliche Kennzeichnung von Games, DVD, TV,und Kino. Ausserdem ist es von zentraler Bedeutung, dass Medienkompetenz von Jugendlichen und ihren Erwachsenen gezielt gestärkt wird und medienpädagogische Massnahmen in unserem Bildungssystem integriert werden.

Freitag, 19. März 2010

Mediengeschichte USA 50er Jahre

Habe soeben den Film "Good Night, and good Luck" von und mit George Clooney reingezogen und festgestellt, dass er sehr gut zu unseren heutigen Lerninhalten Mediengeschichte passt.
Es geht um 1953 in den USA, als das Fernsehen dort noch in seinen Anfängen steckte. Es geht auch um einen Kampf gegen den Überwachungsstaat. Ein immer noch sehr aktuelles Thema!
Ich fand es sehr interessant, wie mutig der damalige Fernsehjournalist Ed Murrow auf CBS war und sein durfte.Ich vermute, ein derartiges Engagement wäre heute in dieser Form in diesem Medium nicht mehr denkbar und machbar.
Leider hat sich das Fernsehen seither sehr verändert und abgeflacht.
Hier der link zu einer Kritik.
http://www.moviemaze.de/filme/1319/good-night-and-good-luck.html
Den DVD habe ich dabei und ihr könnt die Hülle morgen bei mir begutachten. Habe ihn in unserer Bibliothek ausgeliehen.

Montag, 15. März 2010

Geschichten der Internet Generation

John Palfrey und Urs Gasser zeichnen mit ihrem Buch "Generation Internet" ein Bild der digital natives "....das angesichts seiner Komplexität ohnehin kaleidoskopischen Charakter hat". (Zitat aus dem Buch).

Vier Geschichten aus dem Buch haben mich beeindruckt :
  • der Tod eines Teenagers durch Cypermobbing
  • wie zwei Teenager durch das Internet zu Millionären wurden
  • die Geschichte eines einzelgängerischen Massenmörders
  • und wie der Mitbegründer von Napster für kurze Zeit zum Robin Hood der Cyperwelt wurde.
Das Mädchen Megan war 13 Jahre alt und über beide Ohren in John Evans eine My Space Bekannschaft verliebt. Als ihr virtueller Freund sie verschmähte, erhängte sich das Mädchen. In Wahrheit war der virtuelle Freund eine Erfindung ihrer ehemaligen Freundin, die sich rächte.

Catherine und David Cook hatten beim Blättern im Highscool-Jahrbuch die Idee eine Internetseite zum Flirten und Lästern zu machen. Sie erfanden die Seite Myyearbook.com, die Seite, welche die beiden Teenager reich machte.

Cho Seung-Hui ermordete am 16. April 2007 auf dem Campus seiner Uni 32 Menschen. Kurz nach dem Verbrechen wurde von Experten das Videospiel Counterstrike als Ursache für das entsetzliche Verbrechen genannt.

Shan Fanning war 19 Jahre alt als er der Web-Gemeinde die Tauschbörse Napster schenkte. Die Musikindustrie erschrak und klagte gegen ihn. Nach zwei Jahren erlag die Tauschbörse Napster seinen Widersachern.

Samstag, 13. März 2010

Schlüsselkompetenz…

neues Zeitalter?
Seit ich an diesem CAS teilnehme, bin ich immer mehr der Meinung, dass wir an einer Schwelle in unserer Gesellschaft stehen, die vergleichbar mit dem Umbruch bei der Industrialisierung war.

Hier ein paar Filme, deren Inhalt ich aber nicht überprüft habe. Immerhin scheinen einige Zahlen glaubwürdig und das regt doch schon zum Nachdenken an.

Did you know?
Did you know?
(Wer nach Shift happens oder Did you know auf Youtube sucht, findet noch mehr solcher Filme.)
Schule 2.0
Henry Jenkins

Die eigene Wahrnehmung ist aber auch immer durch die Welt, in der man sich bewegt, geprägt. In einem Beruf, der stark mit neuen Medien zu tun hat und in einer medienpädagogischen Weiterbildung, erstaunt es wohl nicht, dass man das Gefühl bekommt, neue Medien und der Einsatz dieser, beeinflusse und verändere die Welt in der wir leben. Ob das der Schreiner, Kaminfeger, Verkäufer, Recyclist, …. im selben Mass so wahrnimmt, ist wohl fraglich. In dem Zusammenhang ist mir aber der portraitierte Bauer in der Ausstellung nonstop in Lenzburg noch in Erinnerung: Die Melchmaschine sendet ein SMS, wenn etwas nicht in Ordnung ist…
Auch der Gedanke, dass so ein neues Zeitalter durch die „Evangelisten“ herbeigeredet wird, ist nicht ganz abwegig. Als Beispiel sei der Artikel der Süddeutschen zum „Web 0.0“ oder ein Interview mit Jaron Lanier angeführt.

Nutzung
Wie sieht die Nutzung bei unseren Jugendlichen aus? In Anlehnung an die grossen Umfragen vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Deutschland habe ich an unserer Oberstufe auch eine Umfrage bei knapp 400 Schüler/-innen durchgeführt.

Es hat sich gezeigt, dass die Verfügbarkeit neuer Medien auf breiter Basis vorhanden ist und diese auch intensiv genutzt werden. Auf eine Woche hochgerechnet, kommt man auf einen durchschnittlichen Bildschirmmedienkonsum von 24 Stunden, verglichen mit 27.5 Stunden Unterrichtszeit in der Schule. Dass zu viel Medienkonsum schlecht für die Leistungen ist, hat eine amerikanische Studie untersucht.

Neben vielen problematischen Tätigkeiten stellt man aber fest, dass die Tätigkeiten hauptsächlich Tätigkeiten sind, an denen die Jugendlichen in dem Alter auch sonst sehr stark interessiert sind. Sie interessieren sich für ihre Peergruppe und ihre Stellung in dieser.
Dies trifft in der Aussage in etwa: »Heranwachsenden ist es wichtig, sich mit Altersgleichen (den Peers) kommunikativ zu synchronisieren, wozu Handy und Internet einen besonderen Beitrag leisten […] Die Peers stehen bei der Freizeitbeschäftigung ganz oben«. Also doch nichts neues?


Schule
Was bedeutet das nun für die Schule?
Meiner Meinung nach sollten die neuen Medien als das eingesetzt werden, was sie sind. Ein neues Werkzeug, um ein Ziel zu erreichen. Ob am Schluss eine Lernsequenz mehr am Computer gemacht, ein Film mehr gedreht und geschnitten, ein Audiofile mehr oder weniger erstellt wurde, macht wohl die gute Schule nicht aus. Wichtig ist wohl, DASS es gemacht wird, DASS eben die neuen Medien als neues Werkzeug eingesetzt werden. Wichtig sind aber nach wie vor auch die „alten“ Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Mathematik und auch die vielen Erziehungs- und Sozialisierungsaufgaben, die die Schule auch noch vermitteln soll. (Und das guter Unterricht durchaus auch analog sein kann, hat uns Mark wohl eindrücklich vermittelt)

Aber eine Kompetenz scheint mir doch so wichtig, dass ich sie speziell herausheben möchte. In einer Zeit, in der jeder alles veröffentlich kann, in der ohne grossen Aufwand Bilder, Film, Ton und Text so einfach manipuliert werden können , ist wohl die Kompetenz des Beurteilens von Informationen eine Schlüsselkompetenz. Schliesslich findet man gut recherchierte und aufbereitete Informationen GLEICHBERECHTIGT neben erfundenen, vom Verfasser bewusst manipulierten Informationen. Diese Schlüsselkompetenz gehört wohl zu einer ganzheitlichen Bildung und kann nicht in ein paar Lektionen vermittelt werden.

Donnerstag, 11. März 2010

Medienpädagogik und das Alter

Eine Studie der Universität Zürich zeigt, dass mehr als die Hälfte der Menschen über 65 noch nie das Internet benutzt haben. Wichtigster Hinderungsgrund: zu kompliziert. Diese spannende Studie erklärt auch, was am Internet kompliziert ist und warum das schon bald einfacher wird.

Eine Zusammenfassung der Studie oder den kompletten Text kannst Du hier nachlesen.

Mehr Medienpädagogen/-pädagoginnen fürs Alter braucht das Land!

Donnerstag, 4. März 2010

Bildung à la carte serviert von Mark Riklin

Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich begreiffe. Dieses Zitat von Konfuzius erwähnte unser Dozent Mark Riklin an einem der ersten Modultage zum Thema Medienerziehung/Mediengestaltung. Abgeschlossen haben wir dieses Modul nun mit einem Experiment: wir kamen in den Genuss von Bildung à la carte.

Mit Mark hatten wir das Glück einen Dozenten erleben zu dürfen, dessen Unterricht sich vom klassischen Verständnis abhebt und der seine Schulung am liebsten fernab von herkömmlichen Schulräumen erteilt. Gemäss seiner Ideologie schlüpfte Mark auch am vergangenen Samstag einmal mehr in die Rolle des Gastgebers und offerierte uns Bildung auf Bestellung, eben „à la carte“.

Doch wie funktioniert Bildung à la carte? Bei dieser Unterrichtsform werden die Lernenden als Auftragsgeber definiert, die den definitiven Inhalt der Schulung aus einer Palette von Angeboten wählen.

à la carte – Wikipedia:

à la carte (frz. à la „nach Art …" und carte „(Speise-)Karte") bezeichnet in der Gastronomie die freie Auswahl der Speisen aus der Speisekarte. Es ist keine Menüfolge vorgegeben, die Zusammenstellung erfolgt individuell.

Für die Küche bedeutet das jeweils einen größeren Aufwand und größere Unsicherheiten bei der Planung, da vieles in kleinen Mengen à la minute, also gleichzeitig pünktlich zum Servieren, gar und angerichtet sein muss und wesentlich mehr Zutaten vorhanden sein müssen, als es beispielsweise der Fall ist, wenn man nur drei unveränderliche Menüs anbietet.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff gelegentlich als Metapher verwendet und bedeutet, dass eine besonders gute Auswahl getroffen wird.

Diese kulinarische Definition kann fast 1:1 auf den Unterricht übertragen werden. Uns wurde eine Palette von Geschichten serviert und wir entschieden die Zusammenstellung und Reihenfolge.

Das Wissen, welches uns dabei vermittelt wurde, unterscheidet sich vom wissenschaftlichen Wissen und lässt sich kaum empirisch oder statistisch belegen. Doch würde es mich nicht erstaunen, wenn es mich nachhaltiger prägen würde, als manch anderer Unterrichtstag den ich an Fachhochschulen bisher konsumiert habe. Ganz im Sinne von Konfuzius hat uns Mark in seinem Modul einiges gezeigt und ich habe mich erinnert, ich konnte einiges tun und habe begriffen: Bildung ist nicht gleich Bildung!