Samstag, 13. März 2010

Schlüsselkompetenz…

neues Zeitalter?
Seit ich an diesem CAS teilnehme, bin ich immer mehr der Meinung, dass wir an einer Schwelle in unserer Gesellschaft stehen, die vergleichbar mit dem Umbruch bei der Industrialisierung war.

Hier ein paar Filme, deren Inhalt ich aber nicht überprüft habe. Immerhin scheinen einige Zahlen glaubwürdig und das regt doch schon zum Nachdenken an.

Did you know?
Did you know?
(Wer nach Shift happens oder Did you know auf Youtube sucht, findet noch mehr solcher Filme.)
Schule 2.0
Henry Jenkins

Die eigene Wahrnehmung ist aber auch immer durch die Welt, in der man sich bewegt, geprägt. In einem Beruf, der stark mit neuen Medien zu tun hat und in einer medienpädagogischen Weiterbildung, erstaunt es wohl nicht, dass man das Gefühl bekommt, neue Medien und der Einsatz dieser, beeinflusse und verändere die Welt in der wir leben. Ob das der Schreiner, Kaminfeger, Verkäufer, Recyclist, …. im selben Mass so wahrnimmt, ist wohl fraglich. In dem Zusammenhang ist mir aber der portraitierte Bauer in der Ausstellung nonstop in Lenzburg noch in Erinnerung: Die Melchmaschine sendet ein SMS, wenn etwas nicht in Ordnung ist…
Auch der Gedanke, dass so ein neues Zeitalter durch die „Evangelisten“ herbeigeredet wird, ist nicht ganz abwegig. Als Beispiel sei der Artikel der Süddeutschen zum „Web 0.0“ oder ein Interview mit Jaron Lanier angeführt.

Nutzung
Wie sieht die Nutzung bei unseren Jugendlichen aus? In Anlehnung an die grossen Umfragen vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Deutschland habe ich an unserer Oberstufe auch eine Umfrage bei knapp 400 Schüler/-innen durchgeführt.

Es hat sich gezeigt, dass die Verfügbarkeit neuer Medien auf breiter Basis vorhanden ist und diese auch intensiv genutzt werden. Auf eine Woche hochgerechnet, kommt man auf einen durchschnittlichen Bildschirmmedienkonsum von 24 Stunden, verglichen mit 27.5 Stunden Unterrichtszeit in der Schule. Dass zu viel Medienkonsum schlecht für die Leistungen ist, hat eine amerikanische Studie untersucht.

Neben vielen problematischen Tätigkeiten stellt man aber fest, dass die Tätigkeiten hauptsächlich Tätigkeiten sind, an denen die Jugendlichen in dem Alter auch sonst sehr stark interessiert sind. Sie interessieren sich für ihre Peergruppe und ihre Stellung in dieser.
Dies trifft in der Aussage in etwa: »Heranwachsenden ist es wichtig, sich mit Altersgleichen (den Peers) kommunikativ zu synchronisieren, wozu Handy und Internet einen besonderen Beitrag leisten […] Die Peers stehen bei der Freizeitbeschäftigung ganz oben«. Also doch nichts neues?


Schule
Was bedeutet das nun für die Schule?
Meiner Meinung nach sollten die neuen Medien als das eingesetzt werden, was sie sind. Ein neues Werkzeug, um ein Ziel zu erreichen. Ob am Schluss eine Lernsequenz mehr am Computer gemacht, ein Film mehr gedreht und geschnitten, ein Audiofile mehr oder weniger erstellt wurde, macht wohl die gute Schule nicht aus. Wichtig ist wohl, DASS es gemacht wird, DASS eben die neuen Medien als neues Werkzeug eingesetzt werden. Wichtig sind aber nach wie vor auch die „alten“ Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Mathematik und auch die vielen Erziehungs- und Sozialisierungsaufgaben, die die Schule auch noch vermitteln soll. (Und das guter Unterricht durchaus auch analog sein kann, hat uns Mark wohl eindrücklich vermittelt)

Aber eine Kompetenz scheint mir doch so wichtig, dass ich sie speziell herausheben möchte. In einer Zeit, in der jeder alles veröffentlich kann, in der ohne grossen Aufwand Bilder, Film, Ton und Text so einfach manipuliert werden können , ist wohl die Kompetenz des Beurteilens von Informationen eine Schlüsselkompetenz. Schliesslich findet man gut recherchierte und aufbereitete Informationen GLEICHBERECHTIGT neben erfundenen, vom Verfasser bewusst manipulierten Informationen. Diese Schlüsselkompetenz gehört wohl zu einer ganzheitlichen Bildung und kann nicht in ein paar Lektionen vermittelt werden.

1 Kommentar:

Katrin Sutter hat gesagt…

danke für den guten beitrag und die vielen links, die ich alle mal noch angucken will.
ich denke auch,wenn man sich mit etwas intensiv befasst, dass man dann denkt, man sei am brennpunkt. vor diesem cas habe ich dem ganzen viel weniger wichtigkeit zugestanden als jetzt. ich denke und hoffe, dass die neuen medien irgendwann so normal werden wie alles andere und dass durch die normalität auch die kompetenz einzug gehalten hat.
ich denke, sei es medienkompetenz, informationsskompetenz, beurteilungskompetenz... KOMPETENZ ist und bleibt das schlagwort, in welchem bereich auch immer - und das erschafft man sich nur über bildung.
und die neuen medien sollen für mich im unterricht v.a. auch einfach eines von vielen tools sein, um sich wissen zu erarbeiten. wann welches tool angebracht ist, entscheidet der gute pädagoge.