Dienstag, 29. Dezember 2009

Engage me - aber wie?



Auf der Suche nach Medienpädagogischen Konzepten für und von Schulen.



Wie versprochen hier noch der zweite Teil zum Blogeintrag ‚Engage me’. Im Zuge des SLS-Awards für innovative Schulen im Kanton Zürich habe ich verschiedene beteiligten Schulen nach der Medienkompetenzen ihrer Schulkinder befragt bzw. wie die Kinder in Medienkompetenz unterrichtet werden.



Gesamtschule Unterstrass, Zürich
Diese Schule gewann den ersten Preis am SLS-Award für ihren Kompetenzpass. Alle Schüler erhalten einen Kompetenzpass, der pro Schulstufe aufzeigt, welche Kompetenzen sich die Kinder aneignen sollen. Wie innovativ ist die Schule in Sachen Medienkompetenz? Im viel gelobten Kompetenzpass sind lediglich folgende (Computer-User)Kompetenzen aufgeführt, die Schüler erwerben sollen:

• mit Lernprogrammen persönliche Fertig-
keiten verbessern
• ein M/U Thema mit Hilfe eines interaktiven
Programms bearbeiten
• gezielt Informationen suchen im Netz,
auswählen und speichern
• eine E-Mail (mit Anhang) verschicken oder
beantworte140

Standortbestimmung Medienkompetenz an Schulen


---- > Sind das die richtigen Kompetenzen? Die Schule Unterstrass verweist mich auch auf das der Stadt Zürich ausgearbeitetes Angebot ‚Kits for Kids’. Dort seien die wichtigsten Kompetenzen aufgelistet.

Dieser Link ist jedoch alles, was ich zum Thema soweit finden konnte. Kits for Kids.


Und hier was die PH Zürich zum Thema Medienkompetenz für Lehrpersonen anbietet:




Bei der Recherche bin ich dann auch auf folgendes Lehrmittel gestossen, dass die ILZ (Interkantonale Lehrmittelzentrale anbietet): Lehrmittel Kompass


Und weitere Schulen?


Auch die Mosaikschule Horn arbeitet mit Kompetenzrastern, ist Medienkompetenz ein Thema in den Kompentenzrastern? Nein, so die Antwort. Und man spürt, das Medienkompetenz ein Thema ist, das gerne und schnell vertagt wird – so mein subjektiver Eindruck bei diversen Schulen, die ich auf Medienkompetenz ansprach.


Sämtliche Links habe ich nicht weiter qualitativ ausgewertet. Ich merke jedoch, mich interessiert eine Standortbestimmung. Wie steht es um die Medienkompetenz der Volksschulen? (alle anderen Bereiche wie Jugendarbeit etc. blende ich jetzt vorerst einmal aus)? Dazu braucht es jedoch mehr Zeit bzw. vielleicht hat Martin hier Spannendes zu berichten.

Hier ein paar weitere Links, die einiges zum Thema berichten/sammeln:
Was Educa.ch (Schweizer Bildungsserver) zum Thema Medienkompetenz gesammelt hat. Educa-Link:


Martins Blog zum Thema – mit sehr vielen guten Inputs zum Thema (Siehe auch medienpädagogisches Manifest).




So, das ist jetzt einiges digitales Lesefutter. Ich freue mich, auf weitere Inputs und Kommentare.

3 Kommentare:

Christian K hat gesagt…

Hallo Katrin

Ich denke, dass die Umsetzung an den Schulen erst langsam in Gang kommt. Dies hat auch damit zu tun, dass die meisten Lehrkräfte in diesen Gebieten nicht ausgebildet wurden, zum Teil selber an der Technik scheitern oder aber die Technik kreative Umsetzungen nicht unterstützt, weil dies so in z.T. sehr restriktiven Informatikkonzepten nicht vorgesehen ist. Ausserdem fehlen auch noch die wirklich guten Unterrichtsmaterialien. Der Medienkompass vom Kanton Zürich macht aber einen sehr guten Eindruck.

Hier ist das, was der St. Galler Lehrplan zur Umsetzung in den Schulen sagt. (ab Seite 15)

Man darf aber die Schule nicht nur an der Umsetzung von Medienpädagogik messen. Viele Lehrpersonen leisten hervorragende Arbeit mit hohem zeitlichen und personellem Einsatz und würden für eine bessere Integration von neuen Medien einfach auch mehr Unterstützung benötigen.

Hier ein Auszug von einem Mail einer Lehrperson an mich, nachdem ich einen Vortrag über Medienpädagogik an unserer Schule gehalten habe:

...mit diesem Auftrag eine beachtliche neue Bürde aufladen – nebst Gewaltprävention, Alkohol - und Drogenprophylaxe, Sexual-, Gesundheits- und Verkehrserziehung, Begabungsförderung und Fördermassnahmen, Disziplinarordnung, erweiterten Lernformen wie Wochenplan- und Werkstattunterricht, Integration, Lebenskunde und Lerntechniken, Informatik, Frühenglisch und Frühfranzösisch, Zahnhygiene, Einsatz für Soziale Werke wie Pro Juventutemarken- und Blaukreuzbiberliverkauf, Europäisches Sprachenportfolio, Klassencockpit/Stellwerk und PISA, Tochtertag… u.v.a. verblassen solche Kleinigkeiten wie der Unterricht (in den „normalen“ Fachbereichen) und Erziehung und Bildung unserer jungen Menschen...

Auch an unserer Schule steckt Medienpädagogik noch in den Kinderschuhen. Es ist nicht damit getan, wenn die Schülerinnen und Schüler einfach eine gewisse Zeit an Lernprogrammen zu Französisch oder Rechnen verbringen. Im nächsten Schuljahr habe ich aber ein Zeitgefäss erhalten, um Lehrkräfte an unserer Schule weiterzubilden und/oder sie in ihrer Arbeit mit Schülerinnen und Schülern oder deren Eltern zu begleiten. Vielleicht finden sich ja auch bei unserer Abschlussarbeit Personen, die mit mir zusammen etwas zur Unterstützung von unseren Lehrpersonen erschaffen... ;-)

Katrin Sutter hat gesagt…

Hallo Christian

Das zitierte Email spricht wohl vielen Lehrpersonen aus dem Herzen. Die Frage ist wohl, wie man ICT/Medienkompetenz so in den Unterricht einbinden kann, dass es keine Belastung sondern eine Erleichterung und Bereicherung wird. Dazu sind gute Konzepte und eine Offenheit für eine neue Didaktik gefragt. (Sag ich als Schul-Laie)

Katrin Sutter hat gesagt…

Christian R arbeitet mit dem Lehrmittel Kompass - ich freue mich auf sein Feedback/Einschätzung zum Lehrmittel :-)