Sonntag, 31. Januar 2010

8. Berner Jugend-Grossrat-Tag zum Thema Medien

Der diesjährige Berner Jugend-Grossrat-Tag (BJGT) fand am 27. Januar zum Thema „Medien?!“ – Chance oder Missbrauch?! statt. Jugendliche aus dem Kanton erhielten die Möglichkeit, mit ihren Meinungen und Interessen direkt an Grossrätinnen und Grossräte aus ihrer Region zu gelangen. Als Protokollführerin begleitete ich eine der Gesprächsgruppen. Die Jugendlichen in unserer Gruppe haben unter anderem folgende Themen angesprochen und diskutiert:
„Killergames“ müssen verboten werden. / Gegen den Datenmissbrauch im Internet z.B. das Handeln mit Adressen muss etwas getan werden. / Was tut die Politik gegen den Medienhype bei Krankheiten (z.B. Schweinegrippe)? / Die Schulen müssen Medienkompetenzen vermitteln.

Wie sich in der Diskussion mit den Grossrätinnen/Grossräten schnell zeigte, war das Thema „Medien“ jedoch nicht wirklich geeignet, um auf kantonaler Ebene diskutiert zu werden. Der Datenmissbrauch im Internet ist z.B. ein internationales Phänomen, welches nicht auf Kantons- sondern auf Bundesebene angegangen werden muss. Ausserdem liegt es in der Verantwortung der Nutzenden, wie viele Daten sie weitergeben/angeben wollen. Dennoch versuchten die Politikerinnen/Politiker auf die einzelnen Anliegen der Jugendlichen einzugehen: Regelungen beim Verkauf von „Killergames“ sind möglich, es bleibt jedoch der Zugang übers Internet. Ausserdem wurde auch die Frage gestellt, ob ein Verbot wirklich das Problem löst. / Da die Pressefreiheit für eine Demokratie ganz wichtig ist, kann der Staat relativ wenig gegen die Übertreibungen der Medien machen. Es ist jedoch wichtig, dass die Politik von Anfang an transparent informiert, damit keine Gerüchte aufkommen. Es braucht Medienkompetenzen, damit aus der Medienvielfalt das Wesentliche raus gefiltert werden kann. / Zurzeit gibt es im Kanton Bern einen Vorstoss, der verlangt, dass Medienkompetenz als wichtige Schlüsselkompetenz in den Lehrplan aufgenommen wird. Ein Grossrat, der selber Lehrer ist, macht in diesem Zusammenhang eine für mich spannende Aussage: Er meinte, dass die Lehrpersonen davon wegkommen müssen, dass sie über das Wissensmonopol verfügen. Die Schülerinnen/Schüler bringen besonders im Bereich der Medien viele Erfahrungen und Kompetenzen mit, die abgeholt und genutzt werden müssen.

Für mich besonders spannend war, dass auch die Jugendlichen vielen Themen gegenüber sehr zwiespältige Gefühle haben. Einerseits, wollen sie eine Kontrolle im Internet, um Missbrauch vorzubeugen, andererseits wollen sie auf keinen Fall, dass der Staat sie selbst kontrollieren kann. Sie fragen sich, woher die Themen in den Medien kommen und inwiefern man ihnen vertrauen kann, nehmen aber gleichzeitig immer wieder Bezug auf Sachen, die in den Medien standen und daher der Wahrheit entsprechen müssen.

Am Ende des Tages hatte jede Gruppe die Gelegenheit, im Plenum ein 100 Sekunden Statement abzugeben. Dabei sind mir vor allem folgende Aussagen aufgefallen:
- Jeder und jede Einzelne muss seine/ihre Eigenverantwortung wahrnehmen.
- Es liegt in der Verantwortung der Eltern, dass die Kinder den Umgang mit Medien erlernen.
- Kann diese Verantwortung von den Eltern nicht wahrgenommen werden, müssen die Schulen dies übernehmen bzw. die Politik muss dafür sorgen, dass es an den Schulen übernommen wird.
- Eltern und Schulen müssen zusammenarbeiten bzw. die Eltern müssen durch die Schule unterstützt werden.
- Die Orientierung für die Jugendlichen wird immer schwieriger.
- Es braucht alternative Angebote zu Medien, z.B. Sportangebote.

Ich fand diesen Tag sehr spannend. Von den Jugendlichen direkt zu hören, dass sie im Bereich der Medien die Hilfe der Eltern, der Schule und der Politik benötigen, hat mir erneut die Dringlichkeit von medienpädagogischen Konzepten vor Augen geführt.

Weiterführende Informationen sollten in einigen Tagen bei tink.ch zu finden sein.

Freitag, 29. Januar 2010

Embracher Filmemacherin zeigt die Welt der Gehörlosen


In diesen Tagen wird Katrins aktueller Dokumentarfilm «Die verbotene Sprache» öffentlich aufgeführt. In Zürich, Bern, Basel, Berlin, Ulm und voraussichtlich in Winterthur sowie in Schweden wird er bald zu sehen sein. Wer keine Zeit hat den Film im Kino zu sehen, kann ihn auch auf handshop.ch bestellen.

Der Zeitungsartikel kann unter News Zürich: Unterland - tagesanzeiger.ch heruntergeladen werden.

Herzliche Gratulation zum gelungenen Filmprojekt!
Martin, Mark, Selina

Montag, 25. Januar 2010

Die kreative Unruhe trägt orange



Der vollständige Zeitungsartikel zum 3. und letzten Mediengetwitter, publiziert am 25. Januar 2010 im St.Galler Tagblatt (Region Rorschach), kann hier heruntergeladen werden.

Sonntag, 24. Januar 2010

E-Learning Tool: Sumo Paint

Beim gestrigen Testlauf von E-Learning Tools habe ich mich mit Sumo Paint auseinandergesetzt. Das Programm wird als „online image editor“ angepriesen und sieht auf den ersten Blick sehr ähnlich aus wie Photoshop.

Die Website macht einen einladenden Eindruck und ich habe mich sehr schnell zurechtgefunden. Bereits auf der ersten Seite sah ich einige Bilder, die mit diesem Programm gemacht wurden. Ich war beindruckt. Die Website selbst ist in Englisch. Es ist zwar möglich, auf diverse andere Sprachen zu wechseln, aber zumindest beim Deutsch funktioniert das nicht wirklich. Es sind dann jeweils nur die Titel und das Hauptmenü übersetzt. Die weiterführenden Erklärungen und Ausführungen sind immer noch in Englisch.

Sumo Paint kann sowohl mit oder ohne Registration online genutzt werden. Laut Nutzungsbedingungen muss man sich jedoch registrieren, um die volle Funktionalität des Programms zu nutzen. Mit einer Registration kann man die gemachten Bilder online stellen, ist Mitglied einer Künstler-Gemeinschaft, die sich aus über 200 Ländern zusammensetzt, kann Werke von anderen weiterbearbeiten (wobei das Copyright bei dem Benutzer bleibt, welcher das Originalwerk erstellt hat), hat eine Datensicherung für die privaten Dateien und hat von überall auf der Welt Zugriff. Nach einer Registration kann man ausserdem das Sumo Pro herunterladen, wobei aber Nutzungsgebühren von 19$ pro Jahr entstehen.

Ich entschied mich vorerst dafür, das Programm ohne Registration auszuprobieren. Zur Einführung stehen verschiedene Videos (ohne mündliche Erklärung), die meisten davon auf einem eigenen Youtube Account, zur Verfügung. Ausserdem gibt es auf der Website auch eine vollständige Liste der Werkzeuge und Funktionen, die jedoch eher knapp ausgefallen ist. Mein Fazit daher: Learning by doing!

Meine bereits gemachten Erfahrungen mit dem Photoshop waren mir dabei teilweise von Vorteil und teilweise hinderlich. Einige Funktionen sind sehr ähnlich, andere wiederum nicht. Ich musste aber bald erkennen, dass das Programm viele schöne Spielereien hat und man sehr schnell viel Zeit damit verbringen kann. Beim Abspeichern meines selbst gestalteten Bildes auf meinem Computer stiess ich dann plötzlich auf Hindernisse. Ich konnte das Bild zwar speichern, danach aber nicht mehr öffnen und weiterbearbeiten. Erst später ist mir aufgefallen, dass beim Speichervorgang das .sumo am Ende der Datei verloren gegangen war. In der Zwischenzeit habe ich keine Probleme mehr, mein Bild lokal zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt weiterzubearbeiten. Somit denke ich, dass sich das Programm sehr gut auch ohne Registration nutzen lässt, zumal man so auch keine unerwünschte Werbung bekommt.

Als ich begann, mich mit Sumo Paint auseinanderzusetzen, hatte ich die Hoffnung, dass es sich in meiner Arbeit nutzen lässt. In der offenen Jugendarbeit gestalten wir unsere Flyer hauptsächlich selbst oder lassen sie von Jugendlichen gestalten. Die Jugendlichen haben aber in der Regel zu Hause kein geeignetes Programm dafür. Allenfalls lässt sich das mit Sumo Paint ändern. Die englische Sprache könnte jedoch ein Hindernis sein. Ausserdem steht in den Nutzungsbedingungen, dass das Programm nur für den persönlichen, nicht aber den kommerziellen/geschäftlichen Gebrauch genutzt werden darf oder ansonsten zuerst mit den Betreibern Kontakt aufgenommen werden muss. Meiner Ansicht nach, sind wir als Jugendarbeit diesbezüglich ein Graubereich. Natürlich sind wir kein kommerzieller Betrieb, aber dennoch machen wir mit den Flyern Werbung für unsere (teilweise leicht kostenpflichtigen) Angebote. Bevor ich mich nun definitiv entscheide, ob das Programm für uns eine geeignete Alternative zum Photoshop darstellt oder nicht, werde ich zuerst selbst noch ein bisschen damit herumspielen und allenfalls auch noch Jugendliche als Testpersonen suchen.

Samstag, 23. Januar 2010

Tools

Das Medienpädagogik-Modul mit Frank Weber fand heute mit einem grossen Testlauf von eLearning-Tools ein Ende. Dabei kamen vor allem Online-Anwendungen zum Zuge. Webeditoren, Screencapturing-, Bildbearbeitungs- und Mindmapping-Programme u.a.m. wurden getestet und vorgestellt (ich hoffe, dass hier noch Post über die Erfahrungen erscheinen). Das Cloud-Computing scheint doch tatsächlich die Oberhand zu gewinnen - vor allem wenn es um einfache Anwendungen geht. Viele Anwendung - eine Ausnahme war z.B. Skype - werden im Webbrowser ausgeführt, somit gewinnt dieser natürlich an Bedeutung. Die meisten Anwendungen laufen in allen Browsern, allein Prezi verweigerte auf dem Mac mit Firefox den Dienst, auf dem PC hingegen scheint es zu funktionieren. Somit stellt sich die Frage: "Was kann der Browser noch, was die anderen nicht können?" Viele Browser bieten die Möglichkeit von Funktionserweiterungen mittels Plugins oder Addons. Firefox hat hier einiges zu bieten, auf das ich nicht mehr verzichten möchte und auch im eLearning-Kontext durchaus Sinn macht:
- Kompatibilität: Es gibt doch tatsächlich immer noch Webseiten, die nicht mit Firefox, Safari, Opera usw. funktionieren und sich allein mit dem Internetexplorer zufrieden geben. Und es gibt auch tatsächlich Features, die beim Explorer bessser gelöst sind, z.B. FTP. Mit dem Addon «IE Tab» ist es nun möglich in Firefox zwischen Firefox und Explorer umzuschalten. Die Explorerseite öffnet sich im bestehenden Firefox-Fenster - auf Wunsch in einem neuen Tab. Das Addon kann so konfiguriert werden, dass FTP oder einzelne Seiten automatisch mit dem Explorer geöffnet werden. Der allergrösste Teil der Kompatibilitätsprobleme lässt sich damit lösen, ohne dass der Browser gewechselt werden muss.
- Sozial Networking: Man verfolgt gerade die Twittermeldungen, aber auch auf Facebook läuft gerade etwas Interessantes und eingentlich ist man aber gerade dabei im Internet etwas zu recherchieren. Und so wird beständig zwischen den Tabs geswitcht. Das Addon «Yoono» bietet eine Lösung. In einer Sidebar können die beliebtesten Community-Websites angezcigt und Tweets und Pinwandeinträge verfolgt werden. Natürlich können auch Meldungen gepostet werden - sogar auf allen Communitysites gleichzeitig. Es können auch Fotos via yFrog gesendet werden. Inhalte der geöffneten Website können getwittert werden usw.. Im Twitter-Threat werden sogar die Fotos angezeigt, das macht nicht mal Twitter. Eine tolle Sache für alle Community-Fans.
- Groupware/Bookmarking: Das Übertool schlechthin ist «Zotero». Das Browserfenster wird gesplittet und im unteren Teil erscheint die Arbeitsfläche von Zotero. Dort können in Sammlungen Webseiten, Dokumente - auch lokal gespeicherte, Multimediadateien, Links zu Büchern auf Amazon u.a. abgelegt werden. Die Sammlungen, aber auch die einzelnen Einträge, können mit Notizen versehen und verschlagwortet werden. Die Dokumente, Tags und Notizen werden indexiert um sie später schnell durchsuchen zu können. Mit einem Word-/Openoffice-Plugin können Referenzen zu Zotero-Einträgen als Fussnoten erstellt werden. Das Highlight in der Version 2.0 ist aber die Möglichkeit auf dem Zotero-Server Gruppen zu erstellen und somit Zotero-Einträge mit anderen zu teilen. Diese Gruppen können öffentlich oder privat sein und die Rechte der BenutzerInnen können vom Administrator festgelegt werden. Somit ermöglicht Zotero gewisse Groupware-Funktionen und auch als Bookmarking-Service leistet es gute Dienste.
- Conversion: «Hyperwords» ist eigentlich ein Multifunktionstool. Markierter Text kann in verschiedene Sprachen übersetzt werden - der übersetzte Text erscheint dann in der Webseite anstelle des Originals. Markierte Zahlen können konvertiert werden, jenachdem ob es sich um Distanzen, Geldbeträge, Geschwindigkeiten, Flächen, Volumen oder Gewichte handelt. Der konvertierte Wert wird in das Dokument hinter dem Original eingefügt. Nach markierten Begriffen kann mit verschiedenen Suchdiensten gesucht werden. Handelt es sich um einen Ort, kann dieser mit Google-Maps angezeigt werden. Nach den Begriffen kann auch in Nachschlagwerken, wie Wikipedia, Britannica, Google Definitions u.a. gesucht werden. Markierter Text kann getwittert, gemailt, auf Facebook gepostet, gebloggt (z.B. blogger.com) oder getaggt (z.B. delizious.com) werden. .... und da gibt es sogar noch mehr!
- Sprachen: «Foxlingo» übersetzt ganze Webseiten und bietet viele weitere Sprachdienste.
- Screencapture: «Capture Fox» erzeugt Screencasts vom Browserfenster, von einem Teil des Fensters oder vom ganzen Bildschirm - mit Audio.
- Lernen per Zufall: «Stumble Upon» erlaubt die Auswahl von inhaltlichen Kategorien. Danach zeigt es auf Knopfdruck Webseiten zu diesen Themen. Wenn diese gefallen, kann man sie zu den Favoriten hinzufügen - so entsteht eine Liste mit Bookmarks und eine Bewertung der Seiten - und man kann die Seiten natürlich auch auf Facebook oder Twitter teilen.

Täglich kommen neue Addons hinzu und vielleicht kannst du in einem Kommentar zu diesem Blog noch weitere Erweiterungen beschreiben.

Mediamatiker

Mark spricht heute von Mediamatikern.
Hier ein Berufsporträt
'Mediamatiker'.

Microlearning - Mikropädagogik?

Im heutigen Unterricht habe ich mich mit ‚Microlearning’ auseinandergesetzt. Ein spannender aber langer Artikel gibt es von Jochen Robes hier. (Jochen Robes twittert übrigens auch).

Ein paar Stichworte dazu.
Microleaning ist

-der heutigen Zeit angepasst
-ist 2.0
-ist für Digital Natives ‚ganz normal’
-ist der heutigen Ökonomie angepasst (Weiterbildungskosten sparen in Unternehmen)
-soziales Lernen (speziell durch Blogs)
-selbstgesteuert (dank Tagging und Mash Up)
-kreativ (kann, muss nicht)
-informell

Mikrolearning nur für Weiterbildung?

Microlearning ist gemäss diesem Artikel und gemäss Frank vor allem für betriebliche Weiterbildung geeignet. Ich habe mich dann aber doch gefragt, in wie fern Microlearning in die Volksschule integriert werden kann. Auf der Google-Suche bin ich verschiedentlich auf Blogeinträge zu diesem Thema von Martin gestossen. Zum Beispiel:

Und für die Volksschule?


Mikrolearning passt also zum PLE (personal learning environment) oder zum individuellen und selbstgesteuertem Unterricht. Eine solche Schule ist die Mosaik-Schule in Horn. Mikrolearning ist dort jedoch noch kein Thema. In einem Interview sagt Achim Berg (Microsoft), dass erst 17% der (deutschen) Schulen über Intranete verfügen. Siehe Fokus-Artikel

Microlearning wäre theoretisch also auch in der (individualisierten) Volksschule möglich. Macht aber sicher neue pädagogische (medien- und mikropädagogische) Konzepte, neue Lehrmittel und an neuen Medien interessierte Lehrpersonen nötig. Frank bringt ein, dass die Dominanz des Schriftlichen vielleicht abnehmen wird („Bildhafte Information wird wichtiger“. Wie es praktisch aussieht, da haben Martin oder Christian Krüsi mehr dazu zu sagen (Überforderung von Schülern und Lehrpersonen?).

Donnerstag, 21. Januar 2010

Vorschau auf das 3. Mediengetwitter

Bloggen als Lebensform

RORSCHACH
Zum dritten und vorläufig letzten Mal ist das Kornhausbräu kommenden Freitag zwischen 16 und 17 Uhr Schauplatz eines Mediengetwitters, ein Pingpong-Spiel zwischen Twitterwall und Live-Gespräch unter Leitung von Martin Hofmann. Talkgast ist Stefan M. Seydel (sms), ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Internet-Aktivist, leidenschaftlicher Blogger und Vlogger, Betreiber des Internet-Magazins rebell.tv, auch bekannt als „Mann mit den orangen Hosen“. Nach Abschluss des dreiteiligen Mediengetwitters soll das Experiment im Zertifikats-Lehrgang „Medienpädagogik“ (PHSG und FHS St.Gallen) ausgewertet werden.

Kostenloses Mediengetwitter mit Stefan M.Seydel. Freitag 22. Januar 2010, 16 bis 17 Uhr, Brauerei Kornhausbräu, Industriestrasse 21 in Rorschach.

Mit neuen Medien lernen



E-Learning und alle möglichen Klassifikationen dazu waren das Thema vom Samstag, 9.1. Wir schauten uns diveres E-Learning-Angebote an, klassifizierten sie und wendeten sie an. Lernen mit neuen Medien ist für aber auch folgendes: Lernen durch Anwenden neuer Medien. Sprich Filme, Audiodateien und Blogs selber erstellen zum Zweck, damit ein ganz anders, losgelöstes Thema zu erarbeiten.

Beispiele:

Schüler erstellen einen Film


- Die Recherche für einen Film hilft den Schülern, ein Thema zu verarbeiten.
- Das Sprechen mit möglichen Experten schärft den Blick auf das Thema
- Das Erstellen eines Filmkonzeptes hilft, das Wesentliche zusammenzufassen
- Die Umsetzung (Drehen, Schneiden) macht zusätzlich spass und hilft, das Gelernte besser zu vertiefen

→ Natürlich ist dies für eine Schule ein grösseres Projekt und kann nicht für jedes Thema angewendet werden. Gerade für den Berufswahlunterricht kann ich mir dies aber sehr gut vorstellen. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein selbst gedrehter Film mit Spielszenen zu einem wichtigen Thema (Gewalt / Respekt etc) den Unterricht bereichern könnte.

Schüler erstellen und führen einen (Wissens-)Blog

- Die Schüler recherchieren und stellen das Konzentrat der Rechercheergebnisse in einem Blog, dem der ganzen Klasse zugänglich ist.

Schüler erstellen „Radio-Interviews“


- Wiederum erarbeiten die Schüler ein Wissensgebiet und setzen dies in einem Radiointerview mit einer Fachperson um. Z.B. im Berufskunde-Unterricht ein Interview mit Arbeitgebern oder Strassenumfragen etc.

Solche Konzepte bietet teilweise die Firma Medienfalle (www.medienfalle.ch) an. Ich denke, mit zunehmender Vereinfachung der Aufnahme/Schnitttechniken könnte man ähnliche Konzepte einfacher in den Unterricht (Projektwochen/Berufskundeunterricht) einbauen.
-→ Ich fände dies auch ein spannendes Thema für die Projektarbeit.

Dienstag, 19. Januar 2010

ebook reader

Hier zwei Links (heise online, heute Abend) zu unserer Diskussion mit Robert Barth zum Thema, ob es möglich sei, Bücher und Zeitungen elektronisch zu ersetzen:

Biegsames 19 Zoll E Paper Display

Medienexperte: Zeitungen werde verschwinden

Montag, 18. Januar 2010

Mediengetwitter am 8.1. 2010 zum Thema „Internetkriminalität“: der Inhalt

Bemerkung: Die Inhalte wurden teilweise zusammengefasst; oft war das nicht möglich im vorliegenden Beitrag, da dadurch inhaltliche Verfälschungen resultierten.

Nach der Begrüssung interner und externer Gäste stellen sich die Kriminalbeamten vor:

Bruno Metzger: Chef der Sicherheitsberatung und somit in der Prävention tätig, ist im Netz am arbeiten; Prävention geschieht zum Teil übers Internet, auch direkt bei Kindern, Erziehenden.
Martin Mühlemann: ist Ermittler, er geht Internetkriminalität im Pornographiebereich, besonders Kinderporno nach; auch Erpressung wären mögliche relevante Delikte der Internetkriminalität.

Wirtschaftsdelikte sind jedoch nicht bei den beiden Beamten angesiedelt. Genereller Tip: ein Code fürs Internetbanking zu knacken ist bei Sicherheitslücken möglich, grundsätzlichen Gefährdungen setzt man sich aus, wenn man Emails öffnet, dessen Absender nicht klar und/oder vertrauenswürdig ist; die Beamten verweisen auf Trojaner, die Tastaturanschläge ausspionieren; sie empfehlen, für das Internetbanking einen anderen PC zu verwende als sonst fürs „googeln“.



Fragen von Anwesenden und twitternden internen sowie externen Teilnehmenden werden aufgenommen und beantwortet im Kornhausbräu, moderiert von Martin Hoffmann und Mark Riklin.

Statistiken der Straftaten St. Gallen: hier ist ein Rückgang feststellbar; die Internetkriminalität ist jedoch stark zunehmend; es gibt eine grosse Grauzone, bzw. eine hohe Dunkelziffer.

Die Kriminalpolizei hinkt den Entwicklungen im Internet immer etwas hinter her; wenn jedoch die Ermittlungen erfolgreich sind, sind die Erfolge oft sehr gross. Neue Möglichkeiten durch das Internet selbst, um Straftaten aufzudecken, werden fortlaufend durch neue Techniken „ausgetrickst“.

Seitens Prävention ist das fehlende Bewusstsein bzgl. Datenschutz ein Problem: für viele Leute ist dies kein Thema, vielen ist die Problematik nicht bewusst (Facebook, andere Networks, social nets); oft werden sehr persönliche Details zur Lebensart offen dargestellt, jeder kann reinschauen: „aha, der geht heute Abend aus“ usw. ...

Generell entwickeln sich durch das Internet keine neue Straftaten, kriminelle Taten werden nur mit anderen Mitteln (Medien) gemacht, die Plattform ist eine andere. Kriminalfälle steigen im Internet an, Straftaten sind Tür und Tor geöffnet, das Bewusstsein für die Unsicherheit im Internet fehlt den Leuten, die Menschen sind zu unkritisch, die Täterschaft nützt die neuen Möglichkeiten deshalb aus.

Als Ermittler und in der Prävention der Kriminalpolizei tätiger Kriminalbeamter ist man auch persönlich gefordert; Supervisionsangebote können genutzt werden. "Die einen Polizisten arbeiten im Strassenverkehr, die anderen eben hier", dass sei die Herausforderung.

Aspekte strafbarer Pornografie stehen im Vordergrund. Die Kriminalbeamten rufen dazu auf, das zu melden, das kann man beim nächsten Polizeiposten.

Präventionsseitig soll bei so gelagerten Problemen mit Jugendlichen das Gespräch gesucht werde, es genügt nicht, einfach die Computer oder andere Geräte abzuschalten, da Gefahren (hier auch: der Zugang zum Internet) ja überall bestehen; das Kinderschutzzentrum St Gallen kann bei Problemen präventiv besser als die Polizei.

KOBIK: Die „Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität“ koordiniert schweizweit Prävention und Ermittlungen. KOBIK kann bei Verdachtsfällen direkt kontaktiert werden, oft werden Verdachtsfälle von Bern aus an die kantonale Polizei weiter geleitet.
„Konstant hohe Zahl von Verdachtsmeldungen im Bereich Internetkriminalität“, unter: http://www.fedpol.admin.ch/fedpol/de/home/dokumentation/medieninformationen/2009/2009-06-30.html
Der aktuellste Jahresbericht von KOBIK 2008: http://www.facebook.com/note.php?note_id=98003508969
KOBIK hat grosse Ressourcen an Ermittlern und Spezialisten zur Internetkriminalität.
Bei begründeten Verdachtsfällen werden die betroffenen Personen kontaktiert, Datenträger werden eingezogen und ausgewertet; das ganze generiert recht viel Aufwand (grosse Speicherkapazitäten heute). Aufgabe von Ermittlern ist, zu bewerten, ob Texte, Bilder, Videos mit strafbare Inhalten vorliegen; über die Staatsanwaltschaft werden Ermittlungen anberaumt. Konkret werden Laptops, PC`s gesichert (Daten), anschliessend werden mit spezieller Software Texte und Bilder kenntlich gemacht; wenn die Ergebnisse negativ (nicht strafbar) sind, geht das Material an den/die Besitzer retour.
Jeder kann an KOBIK schreiben und Hinweise zu Internetseiten geben, die gesperrt werden sollen; die Frage ist immer, was strafmässig übrig bleibt.
Ein aktives Forschen nach Internettätern geschieht nur bei KOBIK, die Stelle hat Cybercops (ca. 30 Stellen), es besteht eine Zusammenarbeit mit nordische Länder nach gesperrten Sites (sind 2 Arbeitsstellen).

Die Rechtsgebung Schweiz gilt natürlich nicht für andere Länder, deshalb sind gegenseitige Abgleichungen bzgl. der Rechtsprechung wichtig.

Kinderporno Szene Schweiz: sobald Kinder betroffen sind wird durch den psychologischen Dienst Support geleistet, dies können auch Gemeinden, Schulen in Anspruch nehmen, neben der kriminalpolizeilichen Täterermittlung und Bestrafung.

Prävention hat die Aufgabe, Opfer zu verhindern: Angesetzt wird bei Erziehenden, Schulen, Schulleitungen usw., die Polizei hat auch einen Jugenddienst, welcher in verschiedenen Bereichen mit Jugendlichen arbeitet. Das Medium Internet wird zur Aufklärung (z. Bsp. von KOBIK) genutzt. Jugendliche sollen also vor möglichen Tätern geschützt werden. Den Zugang zum Internet bei Jugendlichen zu steuern zu versuchen ist die eine Seite; was die Kriminalbeamten immer wieder feststellen ist, dass in die Prävention zu wenig Zeit investiert wird (im Kindergarten Bsp. wird eine Lektion zum Thema angeboten, dann gehen Kinder nach Hause und probieren …).

Ein wesentliches Merkmal des Internet ist, das es kaum geregelt ist, jeder kann was einstellen, etwas auf einem Server anbieten; deshalb ist das ganze, da es sich in einem per se internationalen Umfeld abspielt, schwer kontrollierbar und mitunter hat man als Behörde wenig Handhabe (auch durch die verschiedenen nationalen rechtlichen Grundlagen).
Bei (potentiellen) Straftaten ist wichtig zu eruieren, woher der mögliche Strafbestand kommt; jeder PC ist weltweit lokalisierbar.

Staatliche Einschränkung der Nutzer als Kritik? 10.000 Verdachtsfälle letztes Jahr nur auf der einen kantonalen Stelle. Oft werden dann Anbieter geschlossen, ansonsten hat man als Vollzugsbehöre oft wenig Handhabe … (Recht auf Internet?).

Möglichkeiten, kriminelle Aktivität von Jugendlichen zu minimieren? – Ermittler, als Polizist und Vater: mit Kindern reden, aufklären, wo Gefahren sind einerseits, zweitens: jugendlichgerechtes Einschreiten; es gibt eine spezialisierte Strafbehörde, die Jugendstaatsanwalt: die Strafen sind mild, bei Wiederholung auch härter. Durch die Polizei(den Einsatz derselben) sollen Jugendliche verstehen, dass der Weg falsch war; wichtig ist, dass man einschreitet.

Bezüglich Wirtschaftskriminalität mit Focus Jugendlicher sind nicht Straf- sonder zivilrechtliche Delikte am häufigsten (Downloads – „Kinder Täter werden“ – Handykamera unter Kabine beim Baden, ins Netz usw.).
Das Bewusstsein Jugendlicher bzgl. Stalking und Mobbing ist oft gering. Die Strafbarkeit ist immer noch ein Grenzbereich; Mobbende sind sich dessen oft nicht so bewusst, sie suchen Grenzerfahrungen, die Erwachsene reizen. „Kinder tricksen Erwachsene aus.“
Eine härter Gangart bei Straftaten von Jugendlichen halten die Ermittler nicht für sinnvoll. Gefordert sind in der Gesellschaft nicht nur die Polizei, sondern auch die Eltern, Lehrer und die Politik. Oft wissen Jugendliche sehr wohl um ihr strafbares Handeln, wie zum Beispiel das Ankündigen von Straftaten im Internet belegen.
Die Herausforderung ist seitens der Kriminalpolizei, angemessen zu reagieren, „nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen“.

Ausgeklügelte, geschlossene Netzwerke im Internet sind extrem schwierig aufzuspüren. Vieles, was da so läuft, bleibt im Dunkeln. Über einen gerichtlichen Beschluss können Provider überprüft werden.

Da das Ziel der Ermittlungen ist, Straftäter der Strafe zuzuführen, ist es unsinnig, „illegale“ Crackmethoden als Ermittler anzuwenden.

Verdeckte Ermittler gibt es nur, wenn dies staatsanwaltschaftlich abgesegnet ist, dass ist im Prinzip auch bei Internetkriminalität möglich.

Eine Gefahr des „Überwachungsstaat“ sehen die Beamten nicht: im Prinzip würde jeder gerne etwas Illegales machen, jemanden Beleidigen … eine durchgehende Kontrolle ist nicht möglich. (??? Fragezeichen von mir ...)

Erfolge:
Von 100 gemeldeten Verdachtsfällen sind 90 positiv, man meldet also recht erhärtete Fälle.
Präventionsbeamter: Gewährleistet werden muss, dass Unbeteiligte nicht hineingezogen werden sind in Ermittlungen, dass man nicht fälschlich beschuldigt wird (Persönlichkeitsrecht).

Die Ermittler bzgl. Internetkriminalität sind polizeilich gut vernetzt, politisch steckt die Zusammenarbeit jedoch in den Kinderschuhen, hier herrscht ein grosser Bedarf an Koordination.

Guntram Fehr

Freitag, 15. Januar 2010

Zwitscher Frust -Zwitscher Lust

Die ersten beiden Mediengetwitter haben wohl Möglichkeiten wie auch Grenzen aufgezeigt. Die technischen Schwierigkeiten haben für einigen Frust gesorgt. Daniel hat aber wohl recht, wenn er meinte der Fehler liege darin, dass Twitter nicht als Kommunikationsmedium gedacht ist - aber genau als solches soll es beim Mediengetwitter verwendet werden. Der Zweck von Twitter ist das posten von kurzen Meinungen, Meldungen, Beobachtungen, usw.. Ein Feedback, ein Kommunikations-Strang also, war nicht geplant. Die @-Tags wurden von den Nutzern selbst eingeführt und später von Twitter als offizielles Feature hinzugefügt. Ebenso verhällt es sich mit dem Hash-Tag(#), allerdings ist dieser bis heute keine offizielles Feature. Vielleicht funktionieren die Twitterwalls auch deshalb nur sehr langsam und unzuverlässig. Offensichtlich haben aber auch Twitter-User das Bedürfnis die Meldungen anderer zu kommentieren und so zu kommunizieren - und auch Themen-Gruppen zu bilden. Auch andere Web2.0-Anwendungen bieten die Möglichkeiten von Kurznachrichten. Myspace, Facbook, Netlog usw. erlauben mir zu sagen, was ich gerade mache - aber eben auch meinen «Freunden» darauf zu reagieren.
Für eine anderes «Problem» habe ich in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden: Das Kommunizieren wurde auch dadurch erschwert, dass die Twitterwalls - sofern sie keine Anmeldung mit dem Twitterkonto erfordern - nur Meldungen anzeigen, aber keine Eingabe ermöglichen. Das «Yoono»-Addon für Firefox erzeugt eine Sidebar, in welcher man verschiedene Profile bei Community-Websites, eben auch bei Twitter, registrieren kann. Dort ist auch eine Eingabe möglich, während ich die Twitterwall im Hauptfenster geöffnet habe. Funktioniert sehr gut. Nur, jetzt komme ich kaum noch zum Surfen und zu anderen «normalen» Internettätigkeiten, da ich permanent von Facebook-, Myspace- und Twitter-Meldungen auf der Yoono-Sidebar abgelenkt werde. Wie ich am zweiten Kurstag bereits bemerkt habe, das Multitasking ist nicht so mein Ding.
Ich habe auch noch ein paar interessante Twitter-Berichte auf 3Sat gefunden:
Die Welt in 140 Zeichen (24.2.2009)
Heute schon getwittert? (3.3.2009)
Twitter-Kuriositäten (24.5.2009)
Twitter-Kuriositäten (22.11.2009)

Donnerstag, 14. Januar 2010

Mein zweiter Mediengetwitter-Tag am 8. Januar 2010

Bereits zu Beginn des Tages beschäftigen mich Gedanken zum abendlichen Mediengetwitter. Mit meinem kürzlich eröffneten Twitter-Account komme ich zwischenzeitlich ziemlich gut zurecht. Bei den Mediengetwitter-Tweets füge ich jeweils #mediengetwitter in die Nachricht ein und achte darauf, davor und dahinter einen Leerschlag zu machen. Dennoch funktioniert es nicht. Die Tweets sind nur auf meiner Startseite sichtbar, nicht aber auf der Twitterwall. Ich hoffe, dass mir jemand vom CAS Medienpädagogik weiterhelfen kann.


In der Schule angekommen dann die grosse Ernüchterung. Bei den meisten von uns erscheinen die Mediengetwitter-Tweets nicht auf der Twitterwall und niemand kann den Fehler entdecken. Die Stimmung sinkt und wir schauen nicht gerade zuversichtlich auf den Abend. Nach einiger Zeit, in der unsere Aufmerksamkeit zwischen Dozent und Twitter hin und her schweift, kommt die rettende Lösung von Twitterer Kaufmi: Bei den Einstellungen muss man die richtige Zeitzone (GMT + 01:00 Bern) angeben. Und siehe da, plötzlich erscheinen unsere Tweets auf der Twitterwall. Twitter KatrinSutter ernennt Kaufmi daraufhin kurzerhand zum „Ritter von Twitter“.


Mit dieser technischen Schwierigkeit gelöst und mit der Aussicht, dass einige Schwachstellen vom ersten Mediengetwitter bereits verbessert wurden, steigt die Freude auf den Abend wieder. Während dem Unterricht werfe immer wieder ein Auge auf das aktuelle Twitter-Geschehen (Multitasking). Da kommt schon der nächste Schrecken: Twitterer Pazzo6 schreibt, dass er die Zeitzone bereits am Vorabend eingestellt hat und es dennoch erst heute funktionierte. Was bedeutet das nun? War die Zeitzone gar keine Lösung, sondern nur ein Zufall? Werden wir uns heute Abend trotzdem am Mediengetwitter beteiligen können?


Kurz vor 16 Uhr kommen wir im Kornhausbräu an. Ich beginne fleissig zu twittern. Bald stelle ich jedoch mit Bestürzung fest, dass die Twitterwall leer bleibt. Einige Minuten später dann das Aufatmen. Die Tweets sind angekommen und das zweite Mediengetwitter startet pünktlich um 16 Uhr. Die seit dem ersten Mediengetwitter vorgenommenen Änderungen scheinen sich zu bewähren: Die Moderationsrolle ist auf zwei Personen aufgeteilt, wobei eine Person den Talk moderiert und die andere die Fragen von Twitterern und Publikum aufgreift. Die externen Twitterer werden von drei Berichterstattern via Tweets über das Geschehen vor Ort informiert. Die neu gewählte Twitterwall liefert die Beiträge zwar mit ca. 4 Minuten Verzögerung, aber immerhin sind sie alle vorhanden.


Wie ich bald entdecken muss, lassen meine Multitasking-Fähigkeiten jedoch zu wünschen übrig. Ich bleibe immer wieder am virtuellen Geschehen hängen und verpasse den realen Talk. Ausserdem macht sich auch schnell bemerkbar, dass es bei diesem medienpädagogischen Experiment noch weiteres Verbesserungspotenzial gibt. Die Fragen der Twitterer gehen in den vielen Tweets der BerichterstatterInnen unter, sind durch die Zeitverzögerung teilweise nicht mehr aktuell und werden von den Moderatoren nicht mehr aufgegriffen. Besteht für die Zukunft eine Möglichkeit, die Berichterstattung und die eingehenden Fragen zu trennen?


Als die zweite Hälfte des Talks beginnt, herrscht plötzlich totales Chaos auf der Twitterwall. Die Tweets erscheinen mit Zeitverzögerung von bis zu 12 Minuten. Rush-Hour bei Twitter? Die Ereignisse auf der Twitterwall und der reale Talk weichen immer mehr voneinander ab und bei mir macht sich ein gewisser Frust bemerkbar. Ich bin erleichtert, als der Talk um 17 Uhr zu Ende geht und sich mein Gehirn wieder auf eine Welt konzentrieren kann. Die Frage eines Gastes, ob die Begleitung des Talks vor Ort mit Twitter wirklich Sinn macht, kann ich nicht beantworten. Ich finde das Experiment spannend, denke aber, dass es weiterhin Verbesserungspotenzial hat. Erst wenn die Methode optimiert ist, lässt sich sagen, inwiefern sie geeignet ist. Daher bin ich bereits wieder gespannt auf das dritte (weiter optimierte) Mediengetwitter.

Das Ende der Privatheit

Ein Artikel über Google der neuesten Spiegel Ausgabe (Der Spiegel, Nr. 2 / 11.1.10) liess mich aufhorchen. Google - der Konzern, der mehr über Sie weiss als Sie selbst, so auf dem Titelblatt.
Im Artikel selbst werden die neuesten Programme wie das Google Sky Map, welches den Sternenhimmel erkundet und die Software nammens Googles ( seit Dezember 2009 ) vorgestellt.
Googles kann automatisch erkennen, was die Kamera des Mobiltelefons im Visier hat. Das Bild, das die Kamera aufnimmt, setzt die Suchmaschine in Gang. Der passende Name, die Rezension zum Buch oder die Beschreibung zum Wein erscheint. Google lernt also sehen. Noch sei die Technik nicht perfekt, doch wann werden Gesichter erkannt? Wann wird man den Namen seines Gegenüber lesen können? Es ist eine Frage der Zeit, doch die Neugier auf den Mitmenschen in guter, aber auch in schlechter Absicht, treibt sie voran. Ob der Datenschutz diese Entwicklung aufhalten kann? Der Suchmaschinen-Konzern wird dies vorantreiben, denn es geht um neue Geschäfte. Je mehr Google über seinen Nutzer weiss (bisher, wo der Nutzer gerade ist, wofür er sich interessiert...), desto besser kann er ihn bewerben. Denn davon lebt dieses Unternehmen. 97% des Umsatzes kamen 2008 aus dem Anzeigengeschäft bei einem Umsatz von 21, 8 Milliarden Dollar. Es ist eine sehr effiziente Werbemethode, die Werbewirtschaft mit passenden Kunden zu beliefern. Alles, was Computer erledigen können, lässt sich, da die Kosten gering sind, mit passender Werbung finanzieren.
Unablässig werden Daten berechnet, verknüpft und verfeinert.
Erst dieses Wissen lässt nach Alternativen suchen, zusammen mit den Jugendlichen.
Erst was mir bewusst wird, kann mich sensiblisieren, wie ich oft ungewollt Informationen von mir preis gebe. Im Artikel wird auf die Suchmaschine Ixquick.com aufmerksam gemacht, welche keine Nutzerdaten speichert. Ixquick leitet die Anfrage anonym an andere Suchmaschinen weiter und fasst die Resultate dann zusammen. Diese Möglichkeit werde ich nutzen, dann das Internet bleibt ein Medium, in dem mit allem zu rechnen ist.
Annina Spirig,
Informationen zusammengefasst aus dem Artikel "Das Ende der Privatheit",
Der Spiegel 2 / 2010, die Autoren: Rafaela von Bredow, Manfred Dworschak,
Martin U. Müller, Marcel Rosenbach)

Medienpädagogisches Experiment "Mediengetwitter"

13. Januar 2010; Das war für viele eine echte Herausforderung: Auch am zweiten Mediengetwitter im Rorschacher Kornhausbräu galt es, eine Diskussion auf zwei Kanälen gleichzeitig zu verfolgen, das Thema war „Internetkriminalität“. Im Brauerei-Restaurant wurde live diskutiert, gleichzeitig wurden auf einer Leinwand Fragen und Kommentare von externen Zuhörenden projiziert, welche sich per „Twitter“ übers Internet an der Diskussion beteiligten. Eine ungewohnte Erfahrung, nicht nur für die Studierenden des CAS Medienpädagogik, für die die Veranstaltung Teil ihrer Ausbildung war. Das nächste Mediengetwitter findet am 22. Ja-nuar 2010 mit Talkgast Stefan M. Seydel (((rebell-tv))), dem „Mann mit den orangen Hosen" statt.


Bild: 2. Mediengetwitter zum Thema Internetkriminalität mit den beiden Kriminalbeamten Bruno Metzger und Martin Mühlemann.

Der vollständige Artikel wurde am 13. Januar auf der PHSG Homepage publiziert und kann dort heruntergeladen werden.

Wofür eignet sich Twitter?

Auf der Startseite von Twitter steht der Slogan "Share and discover what’s happening right now, anywhere in the world" und sobald ich mich angemeldet habe, werde ich als Twitterer aufgefordert "Whats happening? bzw. in Deutsch "Was gibts Neues?" in das Textfeld mit 140 Zeichen einzugeben.

Twitter eignet sich einerseits für Statusmeldungen (What are you doing?) wie beispielsweise Ich lese gerade meine E-Mails und höre dazu Musik. Obwohl solche Statusmeldungen oftmals banal und unspektakulär wirken, können diese unter Freunden und Kolleginnen zu einer leichtgewichtigen, aber bedeutungsvollen Verbindung führen, die gelegentlich als "Ambient Awareness" (Umgebungsbewusstsein) und "Ambient Intimacy" (Umgebungsvertrautheit) bezeichnet wird. Twitter eignet sich aber auch um Nachrichten und Kommentare weiterzugeben, aktuelle Meldungen und gemeinsame Erfahrungen auszutauschen oder um fremde Gedanken zu lesen und Gespräche zu führen. Siehe auch 14 Cool Things People Do On Twitter.


Weiter lesen auf meinem Weblog Nextgenerationlearning.

Freistaat Avalon und Stefan M. Seydel

Ein Input von @raumsinn für unser nächstes Mediengetwitter. Ein WOZ Artikel über unseren nächsten Talkgast Stefan M.Seydel. Lang, aber lesenswert.

Hier der Link: WOZ-Artikel

Samstag, 9. Januar 2010

twitterature - Twitterliteratur

Zu Twitter gibt es mittlerweile auch Literatur wie twitterature. Twitterature ist ein Buch von Penguin, welche Literaturklassiker in Tweets zusammenfasst. Also ähnlich wie Tiny Tales.


Freitag, 8. Januar 2010

Mission Copyright

Eine 18jährige Tessinerin ist wegen der Nutzung einer Internet-Tauschbörse verurteilt worden. Das ist kein Zufall: Eine Armada von Ermittlern versucht Fälle von illegaler Verbreitung von Filmen, Büchern, Musik und Videogames im Internet aufzudecken. Die «Agenten» bezahlt die internationale Unterhaltungsindustrie.



Der vollständge Artikel findet sich im St.Galler-Tagblatt, 8. Januar 2010.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Die Schattenseiten des Internets



Der vollständige Zeitungsartikel, publiziert am 7. Januar 2010 im St.Galler Tagblatt (Region Rorschach), kann hier heruntergeladen werden.

Dienstag, 5. Januar 2010

[Vorschau] 2. Mediengetwitter zu "Internetkriminalität"

Am Freitagabend, 8. Januar 2010, findet ab 16 Uhr das nächste Mediengetwitter zum Thema "Internetkriminalität" im Kornhausbräu Rorschach statt. Talkgäste sind die Kriminalbeamten Bruno Metzger (Chef Sicherheitsberatung) und Martin Mühlemann (Ermittler), beide Fachpersonen der Kantonspolizei St.Gallen in der Abteilung Kriminalpolizei.


Im Mittelpunkt des medienpädagogischen Talks stehen für ein Mal die Schattenseiten des Internets. Unter Internetkriminalität sind Straftaten zu verstehen, die auf dem Internet basieren oder mit den Techniken des Internets geschehen. Zur Internetkriminalität gehören Erscheinungsformen wie verbotene Pornografie, Anbahnung zur Verführung Minderjähriger (beispielsweise über Chatrooms), Internet- und Computerbetrug, Identitätsdiebstahl, Urheberrechtliche Delikte (z.B. Verbreitung von Raubkopien), Cyber-Terrorismus, Spionage sowie Äusserungsdelikte wie Volksverhetzung oder Beleidigung. Der zunehmende technische Fortschritt führt dazu, dass sich Kriminelle und Sicherheitsexperten ein Hase- und Igel-Duell auf den unterschiedlichsten Feldern liefern, das bislang meist mit einem „positiven Patt" für die Sicherheit ausging. In jüngster Zeit werden die Methoden der Cyberverbrecher aber zusehends raffinierter, was sich in einer stetigen Zunahme von Strafbestandtaten mit dem Tatmittel Internet äussert.

Wie sollen wir Erwachsenen reagieren, wenn die minderjährige Tochter während dem abendlichen Chat mit einer vermeindlichen Freundin zunehmends zu obszönen und sexuellen Handlungen aufgefordert wird? Wie können wir uns gegen Betrügereien, Datenmissbrauch, Mobbing, Stalking und Beleidigungen aus dem Internet wehren? Wie werden Kriminelle im Internet von den Fahndern der Kriminalpolizei gejagt? Wie können wir unsere Jugend vor Cyperverbrechern schützen (Opfer-Perspektive) und sie von eigenen kriminellen Aktivitäten im Internet abhalten (Täter-Perspektive)? Sind die Kriminalfachleute technisch in der Lage, jederzeit und überall die Internetaktivitäten - Stichwort "Überwachung" - der "braven" Bürgerinnen und Bürger nachzuvollziehen. Solche und weitere Fragen der anwesenden Teilnehmenden des Zertifikatslehrgangs Medienpädagogik und Gäste sowie jene der Twitterer sollen zur Sprache kommen.

Parallel zu diesem Talk findet nun zum 2. Mal das medienpädagogische Experiment "Mediengetwitter" statt. Während dem Talk zum Thema "Internetkriminalität" werden Teilnehmende aus dem Zertifikatslehrgang Medienpädagogik sowie externe Twitterer aus dem In- und Ausland (Twitterer aus Basel, Berlin, Lindau, ...) einen Parallel-Diskurs führen und für alle Beteiligten sichtbar über eine Twitterwall ihre Tweets in Form von Gedanken, Fragen und dgl. in den Talk einbringen. Eine besondere Herausforderung besteht für uns darin, dass auch die nicht im Kornhausbräu in Rorschach anwesenden Personen über Twitter, sozusagen via Live-Berichterstattung, dem Talk folgen können. Den medienpädagogischen Talk moderiere ich zusammen mit Mark Riklin, der insbesondere auf die Fragen aus dem Publikum und auf die Tweets der Twitter eingehen wird.

Wir freuen uns auf einen spannenden Freitagabend. Das "Mediengetwitter" im Kornhausbräu Rorschach ist öffentlich und kostenlos. Twitterer (#mediengetwitter) sind herzlich willkommen!

Erfolgsgeschichte Twitter

10vor10 vom 22.12.2009

Im 10vor10 Beitrag vom 22. Dezember 2009 wird einfach und verständlich der Microblogging-Dienst Twitter dem Fernsehpublikum erklärt. Im Mittelpunkt der Sendung steht Abt Martin von Einsiedeln, der Twitter soeben für sich neu entdeckt hat.