Sonntag, 28. Februar 2010

Auswertung Projekt Overkill

Beim letzten Punkt unseres Projekts haben sich die beiden Gruppen wieder getrennt und eine separate Auswertung gemacht. Dank der Gastfreundschaft von Marks Bruder Frank konnten die Teilnehmer des Lehrgangs Medienpädagogik ihre Auswertung im Atelier für Sonderaufgaben durchführen.
Die Mediamatiker haben auch eine Auswertung gemacht und gemäss Marks Aussagen waren sie sehr zufrieden mit uns und auch dem Projekt.
Aufgrund der von Mark vorgeschlagenen Überbegriffe habe ich mir folgendes notiert…


Ausstellung im realen Raum

  • Die Etiketten haben dazu beigetragen, dass die Betrachter vor allem beim Smartmob nicht alleine gelassen, sondern dass die Gedankenanstösse aufgelöst wurden.
  • Fragen sind besser als Antworten („Fragen sind das Vorzimmer der Erkenntnis“).
  • Mit wenig Aufwand wurde ein grosser Effekt erreicht.
  • Mit analogen einfachen Mitteln haben wir mehr erreicht, als mit digitalen Screens etc. möglich gewesen wäre (in einer digitalen Welt fällt das analoge wieder auf).
  • Das ganze Projekt und die einzelnen Gruppen haben sich nicht aufgedrängt, sondern den Passanten das Interesse überlassen, was von erstaunlich vielen angenommen wurde.
  • Das Ganze war glaubwürdig, weil es Themen waren, die uns auch betreffen und mit denen wir uns auch identifizieren können.
  • Bei uns hat es auch sehr viel ausgelöst durch den Austausch mit der Öffentlichkeit (fast wie eine öffentliche Selbsthilfegruppe ;-)
  • Aufsuchendes Prinzip aus der sozialen Arbeit -> wir gehen an die Öffentlichkeit.
  • Ein Erfolgsfaktor war, dass der Mensch Teil der Ausstellung war und somit die Möglichkeit bot, mit jemandem sprechen zu können.
  • Der Begriff „Ausstellung“ war nicht ganz treffend, sorgte sogar für ein wenig Verwirrung bei der Planung. „Aktion“ wäre vielleicht besser gewesen (obwohl wir uns ja auf- und auch „ausgestellt“ haben. Erkenntnis aus dieser Diskussion: Sorgfältig umgehen mit Begriffen.
  • Waren wir genügend kritisch gegen unseren eigenen Kulturpessimismus? Alle Gruppen haben sich für etwas „negatives“ (mit Augenzwinkern) entschieden, was sich bei dem Thema auch besser anbot. Medien am Tag der Langsamkeit positiv darzustellen, hätte wohl nicht genau gepasst. Heiterer Ernst als Stilmittel kann sehr viel bewirken.


„PR“-Ergebnisse / Ansatz

  • Der Zusammenhang zwischen Overkill und dem Tag der Langsamkeit war schwierig zu vermitteln. Möglichst einfache Botschaften verwenden.
  • Die klassischen Medien wurden nicht bedient, was ein spannendes Nebenprodukt zu Tage förderte: Twitter funktioniert und hatte eine Veröffentlichung im Tagblatt zur Folge. Der Entscheid, die klassischen Medien nicht zu bedienen, führte zu einer entspannten Ausgangslage. Somit blieb auch ein allfälliger Frust erspart, der sich einstellen könnte, wenn eingereichtes nicht veröffentlicht wird.
  • Es wäre schwierig gewesen, ein Produkt zu bewerben, bevor man das Ergebnis kennt. Dies hätten wir bei unserer Zeitplanung aber machen müssen.
  • Der erstellten Facebook Gruppe sind 28 Leute beigetreten, von denen aber scheinbar niemand gekommen ist. Sind Facebookgruppen unverbindlich?


Ausstellung im virtuellen Raum

  • Es wäre besser gewesen, wenn am gleichen Tag bereits etwas veröffentlicht worden wäre und wenn dies nur eine Vorankündigung auf der Seite gewesen wäre.
  • Es haben nur 2 von 6 Gruppen ihre Texte rechtzeitig oder überhaupt abgeliefert.


Intergenerative Zusammenarbeit

  • Auch hier wurde der Begriff in Frage gestellt. Wäre interdisziplinär besser gewesen statt intergenerativ? Zumindest wären dann einzelne nicht mit der Tatsache des Älterwerdens konfrontiert worden ;-)
  • Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen wurde als positiv erlebt. Merken wie die Jugendlichen „ticken“. In den einzelnen Gruppen wurde unterschiedlich (zusammen)gearbeitet und auch Aufgaben unterschiedlich aufgeteilt und erledigt.


Projektmanagement

  • Zeit für eine Auswertung zu haben ist ein Luxus, den sich viele Projekte leider oft nicht gönnen.
  • Das ganze Projekt war sehr komplex, vieles lag auf Marks Schultern.
  • Das Eingreifen von Mark (zu schnell, zu viel, zu laut) wurde unterschiedlich bewertet. Manche fanden es zu bremsend, andere beurteilten es als nötig.
  • Ebenso war es bei den Vorschlägen von Mark. Manche meinten, dass sie zu genau waren und die eigene Ideenfindung einschränkten, andere beurteilten sie als rettende Notwendigkeit.
  • Eine Erkenntnis ist wohl, dass man aushalten muss, es als Projektleiter nicht allen recht machen zu können.
  • Die gründliche Vorbereitungsphase wurde als wertvoll bewertet. Es war erstaunlich, wie kurz die Zeit der Umsetzung sein kann, wenn die Vorbereitung gründlich gemacht wird.
  • Bei der Einladung an die FHS hat bewusst ein Tag Fachhochschule mit einem Dozenten stattgefunden. Vielleicht wäre es besser gewesen, man hätte das gegenüber den Mediamatikern deklariert um sie darauf vorzubereiten.
  • Wörtlich: „viele Spiele werden in der ersten Minute verloren“ / „der öffentliche Raum war das Öl, das den Motor überhaupt zum Laufen gebracht hat“


Methodik-Didaktik

  • Vielleicht müsste man die Form unserer Vorstellung am Nachmittag bei den Neuen Medien AG mit 3 mal 20 Minuten Vorträgen überdenken. Es wurde beobachtet, wie einzelnen die Augen zugefallen sind.
  • Es wurde vorgeschlagen, dass man besser zuerst die Gruppen gebildet und danach Ideen gesucht hätte. Ich meine aber, dass dies zuerst so geplant war.


Vertiefungen Inhalt

  • Buchempfehlung: Eine Landkarte der Zeit, Robert Levine
    Dozent gibt Auftrag für Studierende für in den Ferien: Gehgeschwindigkeit, Arbeitsgeschwindigkeit, Genauigkeit von öffentlichen Uhren
  • Publikationen des Zeitvereins (manchmal mit Anmeldungen für Sympodien, die bereits stattgefunden haben ;-)


Mitten in unserer Auswertung sind Igor und Pascal an ihrem freien Samstag mit einem Geschenk der Mediamatiker an uns vorbei gekommen. Dies hat alle überrascht und sehr gefreut. Nochmals einen herzlichen Dank dafür!

4 Kommentare:

Katrin Sutter hat gesagt…

Zitat. "Zumindest wären dann einzelne nicht mit der Tatsache des Älterwerdens konfrontiert worden ;-)"

Räusper....

Christian K hat gesagt…

Für Damen mittleren Alters mit einem multitaskingfähigen Hyperthreadingmulticore-Gehirn trifft oben zitiertes selbstverständlich nicht zu. Ich möchte mich an dieser Stelle für die missverständliche Formulierung entschuldigen... ;-)

Katrin Sutter hat gesagt…

von räusper zu kreisch

Eliane Welti hat gesagt…

"Fragen sind das Vorzimmer der Erkenntnis", weiss jemand von wem dieses Zitat ist?
Mark, weisst du es?