ROMANSHORN – Die SBW Neue Medien AG und der Zertifikatslehrgang Medienpädagogik (PHSG, FHS St. Gallen) erproben in den nächsten Wochen eine intergenerative Zusammenarbeit. Vergangenen Freitag führten sie sich gegenseitig ein: in die Welt der „digital natives“ und jene der „digital immigrants“. Aus den Notizen eines Zaungastes.
Mark Riklin
0815 Uhr. Wer die „Alltags-Bühne“ der SBW Neue Medien AG betritt, wird augenblicklich von einer ganz besonderen Atmosphäre erfasst. Ich fühle mich im Reich von Heinzelmännchen, die alle mit einem besonderen Auftrag ausgestattet emsig Vorbereitungen auf den heutigen Tag treffen. Motivierte, strahlende Gesichter verbreiten eine aufgestellte Energie, ich spüre in mir eine positive Nervosität aufkommen.
0930 Uhr. Nach einer kurzen Eröffnung übernehmen zwei Lernpartner das Zepter. Die SBW Neue Medien AG und das Berufsbild der Mediamatiker werden präsentiert, eine Premiere für Masha Schiltknecht und Sebastian Riedi. Beeindruckend, wie kompetent die beiden auf komplexe Fragen antworten, wie sehr sie sich mit ihrem Ausbildungsbetrieb zu identifizieren scheinen. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass die beiden erst im vergangenen Sommer ihre Lehre aufgenommen haben.
1015 Uhr. Nach einem Rundgang durch die Räumlichkeiten eine erste Pause. Die heutigen Gäste – angehende Medienpädagog/innen (PHSG, FHS St.Gallen) –scheinen angetan vom bisher Erlebten. „Ins Gelingen verliebt sein: Nur schon wegen diesem einen Satz, hat es sich für mich gelohnt, hier gewesen zu sein“, sagt Beatus Zumstein, Leiter des Zentrum Alpenblick, einem Durchgangszentrum für Asylsuchende. Und Daniel Britt vom Universitätsspital Zürich fragt sich nicht ohne Bedauern, wo denn all diese tollen Lehrstellen waren, als er jung war?
1100 Uhr. Zaungast bei den Quicksteps, das wöchentliche Zusammenkommen der Lerngemeinschaft. Bildungsleiter Simon Hefti wird für seine Masterarbeit in „Digital Design and Management“ gewürdigt, die er mit Bestnote bestanden hat. Von Geschäftsführer Ananda Nafzger moderiert geht es Schlag auf Schlag: Abgeschlossene Projekte werden präsentiert, immer wieder applaudiert, viel gelacht. Auffallend, wie viele verschiedene Personen zu Wort kommen – ein Sinnbild für eine auf viele Schultern verteilte Verantwortung.
1530 Uhr. Nach Blitzlichtern auf medienpädagogische Felder aus den Perspektiven eines Babyboomers, eines Handyprofis und einer Filmschaffenden treffen sich „digital natives“ und „digital immigrants“ in Zweier-Gruppen zum Austausch über die Lenzburger Ausstellung „Nonstop. Über die Geschwindigkeit des Lebens.“, die einem eigenen medienpädagogischen Projekt als Inspirationsfläche dienen soll. Raul Ancora kehrt strahlend zurück von seinem Gespräch mit einem älteren Semester, trotz grossem Altersunterschied hätten sie sich bestens verstanden.
1630 Uhr. Bei einem gemeinsamen Apéro stossen die angehenden Mediamatiker/innen und Medienpädagog/innen an auf das gemeinsame Projekt „Overkill“. Beschwingt verlasse ich mit der SBW Neue Medien AG einen Ort, wo Gastfreundschaft, gegenseitiger Respekt, Eigeninitiative und Humor gelebt werden. „Mit denen möchte ich gerne mehr zu tun haben“, denke ich mir, als ich in den Abend hinaustrete. In Vorfreude auf die bevorstehende Zusammenarbeit.
Montag, 8. Februar 2010
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