Sonntag, 19. September 2010

Lebenswelten - Ein Leitfaden für medienpädagogische Projekttage mit Jugendlichen


Im Rahmen der Abschlussarbeit des CAS Medienpädagogik haben Christian Renggli, Katrin Sutter und Nadine Wagner einen Leitfaden erarbeitet. Mit den enthaltenen Anleitungen und Instrumenten können Lehrpersonen und Jugendarbeitende selber medienpädagogische Projekttage zum Thema Lebenswelten durchführen.

Während den Projekttagen erstellen die Jugendlichen ein Video-Gruppenbuch, ähnlich wie die Freundebücher, diw wir aus der Schulzeit kennen. Sie lernen dabei, selber mit einfachsten Mitteln kreativ zu werden. Gleichzeitig erhalten sie die Möglichkeit, ihre Lebenswelten direkt und unverfälscht zu präsentieren. Der Leitfaden will aber noch viel mehr. Mit verschiedenen Inputs und Übungen setzen sich die Jugendlichen anhand des Urheberrechts und des Persönlichkeitsschutzes mit ihrem eigenen Bild in der Öffentlichkeit auseinander.

Der Leitfaden ist gratis als pdf erhältlich. Für die gedruckte und gebundene Version sowie für die ergänzende CD-Rom wird ein Unkonstenbeitrag verlangt. Bestellungen sind bei Nadine Wagner (nadine.wagner@burgdorf.ch)möglich.

IBM and the Jeopardy Challenge

Als wir am Freitag bei IBM waren, wurde Watson zwar nur kurz erwähnt. Ich fand es trotzdem spannend, dem nochmals nachzugehen:



Samstag, 18. September 2010

Happy Baby... (think before you post)

So viel zum Thema 'Recht am eigenen Bild'... Dieser Artikel wäre sicher im Zuge unserer medienpädagogischen Projekttage auch gut einsetzbar.

http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/Wie-dieses-Baby-in-Japan-ein-Star-wurde/story/26507760

Montag, 6. September 2010

Buchempfehlung

Buchempfehlung/Medienwirkung

the culture of fear "why Americans are afraid of the wrong things" von Barry Glassner

Barry Glassner ist Soziologieprofessor and der University of southern California. Das Buch ist 1999 in den USA erschienen und gibt einen Einblick wie Medieninhalte in den USA gesteuert werden, und welche Auswirkungen sie letztendlich für die Bevölkerung haben.

Er beschreibt in 9 Kapiteln verschiedene Medieninhalte aus der aktuellen Zeit (1999) über die in den USA häufig berichtet wurde. In diesen Kapiteln beschreibt er, wie über die Themen Kriminalität, Drogen, Teenager-Schwangerschaft, Flugzeugabstürze usw. in den Medien berichtet wird, und in welchem Verhältnis sie zu den Zahlen/Fakten stehen. Er zeigt auf, wie durch solcher Berichterstattungen Ängste in der Bevölkerung geschürt werden und wie sich diese im Konsumverhalten spiegeln.

Im letzten Kapitel des Buches beschreibt er, wie er bei seinen Recherchen auf angsteinflössende Geschichten stiess und sich manchmal fragte, was eigentlich der Unterschied zwischen Orson Wells - war of the worlds, und den heutigen Medienbeiträgen ist. Und wie es möglich ist, das die Leute die Newsmeldungen dermassen kritiklos als Wahrheit wahrnehmen.

Ich finde das Buch spannend weil es aufzeigt welche Wirkung Massenmedien auf die Bevölkerung haben. Es wird wohl niemand nicht beeinflusst sein von den Massenmedien. Ein Ausmass wie in den USA hat es in Europa meiner Meinung nach noch nicht, trotzdem versuche ich kritisch zu sein bei der täglichen Informationsflut.

Donnerstag, 2. September 2010

SCHU::COM-Tagung «Schule nutzt Web 2.0»:


Die Tagung «Schule nutzt Web 2.0», die am Samstag, 20. November 2010, von 8.00 - 15.30 Uhr stattfindet, setzt an diesem Punkt an. Die Teilnehmenden werden an Referaten und in Workshops einen Einblick in die Welt von Web 2.0 erhalten und Möglichkeiten für den Einsatz von Neuen Medien im Unterricht kennenlernen.

Die Tagung richtet sich an Lehrpersonen und Schulleiter/innen aller Stufen der Volksschule.

Verlangen Sie bitte das Anmeldeformular per Mail auf der Fachstelle SCHU::COM

Mittwoch, 1. September 2010

Vortrag für Primarschuleltern

Die Ausbildung Medienpädagogik trägt Früchte.
Ich wurde angefragt, ob ich ein kurzes Impulsreferat vor den Elternabenden der 1. und 2. Primarklasse in einem unserer Primarschulhäuser halten könne. In einem 20minütigen Referat mit anschliessenden 10 Minuten Zeit für Fragen, versuchte ich die Eltern von gut 100 Schüler/-innen auf die neuen Begebenheiten im "Medienzeitalter" aufmerksam zu machen (natürlich mit Prezi, das wir an unserer Ausbildung kennengelernt haben ;-). Neben einer Standortbestimmung gab es einige Tipps, z.B. über die Klassifizierung von Games oder wie man die Kinder beim Surfen schützen kann. Die Links in der Präsentation führen zu weiteren Informationen. Falls jemand einen ähnlichen Vortrag halten müsste, könnte ich Präsentation und verwendeten Text zur Verfügung stellen.

Freitag, 20. August 2010

50 Dollar Whiteboard



Johnny Lee demonstriert ein Withboard, dass er mit hilfe des WII Spiele Controllers betreibt. Dazu verwendet er die die erwähnte WII Remote, eine Software die er entwickelt hat und einen selbst gebauten Infrarot- Stifft. Die Software kann von seiner Homepage heruntergeladen werden, dort finden sich auch die nötigen Anleitungen. Möglich ist dies, da der WII Controler eine hochwertige Infrarotkamera und eine Bluetoothschnittstelle besitzt.

Interessant finde ich ausserdem, dass es beireits Angebote in Webshops gibt, die geziehlt Produkte wie (z.B. Wandhalterungen oder IR Pen's) für diesen "Hack" anbieten. Siehe www.elearnshop.de

Auf diesen "Hack" bin ich gestossen, als ich eine günstige Alternative zu Zeichenboards gesucht habe und auf dieses Youtube Video gestossen bin:


Ich denke ich werde das ausprobieren.

Freitag, 13. August 2010

Wie die Bilder laufen lernten - Buchempfehlung

Der gelernte Programmierer Richard Powers beschreibt sich in seinem Roman Schattenfluchten (2002, S. Fischer Verlag) die Entwicklung von animierten Computerabläufen.
Ein zweiter Erzählstrang handelt von einem entführten Lehrer in Beirut, der in der Gefangenschaft Bilder heraufbeschwört um zu überleben ( in seiner "Höhle"; diese Handlung klammere ich im weiteren aus.

In Schattenfluchten wird eine Zeichnerin angeworben, in eine Thinktank in Seattle mitzuarbeiten, Computervisionen umzusetzen in einem Kreis mehr oder weniger verrückter und weltabgewandter Computer Pionieren, bestehend aus Soft- und Hardwarespezialisten und kreativen Visionären. Auch diese Arbeit geschieht in einer "Höhle", - Projektionsflächen in allen Dimensionen in einem Gebäude, umgeben von Hochtechnologie
Die Handlung spielt in den späten 80iger Jahren. Ausgezeichnet beschrieben werden Ansätze, Ideen, das Sacheitern an Hardwareleistung, das gewinnen neuer Erkenntnisse (auch Erkenntnistheoretischer Natur) in fortlaufenden Prozessen.
Powers schafft es, das doch sehr komplexe Thema spannend und recht gut verständlich aufzuarbeiten. Zentral ist im Roman das Verhältnis von Kunst, Phantasie, Kreativität und der Computertechnologie. Virtuelle Räume werden entwickelt, - interessant wird dabei beschrieben, wie dies dazumal auf die Wahrnehmung wirkte. Heute sind wir ja schon lange diese Cyber Realitäten gewohnt und sehen das als Selbstverständlich an.

Das Wechselspiel zwischen realen und virtueller Welten wird eindrücklich beschrieben; das - schlussendlich bis heute geltende - Scheitern von Ansätzen der künstlichen Intelligenz überzeugend umsetzbaren virtuellen Realitäten regt zur Reflexion an.

Die Realität erweist sich als stärker als jegliche Phantasie und Fiktion und virtuellen Räume.

Eine absolut empfehlenswerte Lektüre! - jetzt haben wir ja wieder Zeit für gute Belletristik!

p.s.: in seinem Roman "Galatea" erzählt Powers die Geschichte einer Wette: Kann ein Computer in 10 Monaten die Magister für Englisch machen? - auch diesen Roman finde ich ausgezeichnet.
Guntram

New device "Book"



Spanisch mit englischen Untertiteln

Eine absolute Neuheit, die unsere Informationsbeschaffung revolutionieren wird! Ich muss mir sofort eines besorgen!

Quelle:
www.leerestademoda.com mehr weiss ich leider nicht, da ich kein Spanisch spreche.

Sonntag, 8. August 2010

Medienpädagogische Links

Als Praxisprojekt für unsere Abschlussarbeit erarbeiteten und erteilten Dani Britt, Christian Krüsi und ich eine medienpädagogische Schulung. Während den Vorbereitungen dieser Schulung führten wir im Projektteam mehrfach die Diskussion darüber, welche Unterlagen wir in welcher Form dem Publikum abgeben. Von der nun praktizierten Lösung denken wir, dass sie unserem Thema „Neue Medien" sehr entspricht. Alle vorgeführten Präsentationen stellten wir ins Netz. Die Verknüpfung zu diesen Präsentationen, sowie alle Links zu erwähnten Homepages und weiteren hilfreichen themenspezifischen Internetseiten stellten wir auf eine Online-Linkliste zusammen. An der Weiterbildung gaben wir eine Visitenkarte mit der Internet-Adresse zu diesem Online-Lesezeichenverzeichnis ab.


Diese Linkliste beinhaltet über 150 Links zu medienpädagogisch relevanten Themen. Darum kann sie auch für die anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen des CAS Medienpädagogik-Kurses hilfreich sein.


http://delicious.com/medien.paedagogik


Viel Vergnügen beim Surfen und Schmökern.

Samstag, 7. August 2010

Ist doch nur ein Teddybär!














Was unterscheidet die beiden Figuren auf den Bildern? Offensichtlich sind beide aus Computergames, der erste scheint ein übelgelaunter und ausserdem bewaffneter Mann zu sein. Die andere, nun ja in erster Linie ein Teddybär.

Noch grösser wird der Unterschied, wenn man die Altersbeschränkung der jeweiligen Spiele ansieht. Das erste Spiel ist Manhunt 2, ab 18 Jahren und in einigen Ländern z.B. Australien und Deutschland verboten, das zweite ist Naugthy Bear, ab 12 Jahren und hat beinahe eine Skandal um die Pan European Game Information kurz PEGI hervorgerufen. Pegi ist das erste, Europa übergreifende Ratingsystem für Compute games und wird auch in der Schweiz für Altersempfehlungen verwendet.

Manhunt ist ein Spiel, in dem es primär nur um das Töten geht, es gibt keine andere Spielinhalte und lebt von exzessiver Gesamtdarstellung und viel Blut. In Naugty Bear gibt es kein Blut, es geht um einen Aussenseiter, der von den anderen Teddybären nicht zu einemGeburtstagsfest eingeladen wurde. Dies könnte die Grundlage für ein Pädagogisch wertvolles Spiel, in dem sich Kinder mit Konfliktbewältigung usw. auseinander setzt sein. Ist es aber nicht, tatsächlich ist der Spielinhalt identisch mit Manhunt. Naugty Bear wird nicht eingeladen und entscheidet sich leider nicht für die Konfliktbewältigung, sonder beginnt eine lange und ausdauernde Hetzjagd auf die anderen Teddybären.

Siehe Trailer Faszinieren nicht? Mich hat der Trailer Fasziniert sogar so sehr, dass ich ihn an Freunde (auch Gamer wie ich) gesendet habe. Seht euch das an, hab ich ihnen geschrieben und achtet vor allem auf die Altersfreigabe! Wir haben ausführlich darüber gesprochen wie es sein konnte, dass dieses Spiel ein so tiefes Rating bekommen konnte und sind zum Schluss gekommen, dass hier nur die Optik bewertet wurde. Die Gewalt wurde weit weniger schlimm gewertet da die Opfer nicht wie Menschen aussehen. So wurden schon Games in Deutschland frei gegeben, weil man die Menschen durch Roboter ersetzt hat, was Gametechnisch natürlich keinen Unterschied macht.

Nauthy Bear ist für mich ein sehr gutes Beispiel wie schwierig es ist, Gewalt in Medien zu bewerten. Kurz nach unseren Diskussion und dem Erscheinen des Spiels sind die Medien auf den Inhalt aufmerksam geworden. In der Tageszeitung 20Minuten hat es Naugthy Bear bis auf die Titelseite geschafft. Die Forderung nach einer höheren Altersfreigabe hatte Erfolg, dass Spiel ist jetzt erst ab 16 Jahren erhältlich. Ob wohl es sich nur durch die Darstellung von Manhunt unterscheidet!
Ihr erinnert euch, Manhunt ab 18 und z.B. in Australien und Deutschland verboten.

Iran: Elections 2009

Vor kurzem habe ich den Dokumentationsfilm Iran: Elections 2009 von Ali Samadi Ahadi und Oliver Stolz gesehen und möchte euch den sehr ans Herz legen!

2009 wurde die Opposition gegen Präsident Ahmadinedschad im Iran so stark, dass die Bevölkerung bereits an einen Sieg Hossein Mussavis glaubte. Am Tag der Wahlen wurde zusehens klar, dass dies von der bestehenden Regierung mit allen Mitteln verhindert wird. Erst wurde die Meldung verbreitet, es stehen zu wenige Wahlzettel zur Verfügung und kurz darauf wurden die Wahllokale geschlossen, danach ging es sehr schnell bis der Sieg des Amtierenden Präsidenten ausgerufen wurden, obwohl dies offensichtlich nicht richtig war.

Volksproteste wurden organisiert und unzählige Iraner gingen auf die Strasse, zu diesem Zeitpunkt wurden die Westlichen Journalisten bereits aus dem Land gewiesen und es fand keine unvoreingenommene Berichterstattung mehr statt. Die Gewalt seitens der Polizei nahm immer stärker zu und es dauerte nicht lange bis die ersten Schüsse auf die Menschen abgegeben wurden. Womit die Iranische Regierung jedoch nicht gerechnet hat, war dass sich die Bevölkerung trotz dem Gehör verschaffen konnte. Über Blogs, Social Networks, YouTube und vor allem Twitter wurden unzählige Nachrichten verbreitet.

Der Film hat aus den unzähligen Beiträgen, die fiktive Biographie zweier Studenten erstellt und erzählt diese mit animierten Figuren. Gleichzeitig werden Menschen Interviewet die an den Ereignissen teilgehabt haben.

Neben der eindrücklichen Schilderung über die Umstände der Wahlen von 2009, ist für uns als Medienpädagogen natürlich die Nutzung der neuen Medien äusserst interessant. Ich möchte euch deshalb den Film sehr ans Herz legen!

Mehr Informationen findet ihr auf der Webseite von Arte.TV

Samstag, 17. Juli 2010

Glaubwürdigkeit von Medien

Lesekompetenz allein reicht nicht, um sich sachlich korrekt zu informieren und gesund zu ernähren. Manipulationen und Verschweigen von wichtigen Informationen beherrschen den Alltag.
Anhand von zwei Beispielen möchte ich darstellen, wie schwierig es ist, einen Zeitungsartikel oder ein Lebensmittelpackung anhand einer Etikette auf Glaubwürdigkeit und Informationsgehalt zu testen.

1. Zeitungsartikel „Wie Stasi Agenten die Legende vom CIA Aidsvirus in die Welt setzten“
http://bazonline.ch/ausland/europa/Wie-StasiAgenten-die-Legende-vom-CIAAidsvirus-in-die-Welt-setzten/story/31540649
Im Artikel geht es um die Verbreitung eines Gerüchtes im Jahre 1988, als die sozialistischen Länder immer mehr Probleme mit der Durchsetzung ihrer Ideologie bekamen und die USA stattdessen hoch im Kurs stand. Von Stasi und KGB wurde deshalb ein anti-amerikanisches Gerüch in die Welt gesetzt. Zitat aus der BaZ vom 11.1.2010 „Am 18. Februar 1987 veröffentlichte die linke TaZ ein Interview des DDR-Schriftstellers (und ehemaligen Journalisten) Stefan Heym mit dem unbekannten Ostberliner Biologen (und überzeugten Kommunisten) Jakob Segal „Aids. Man Made in USA“ lautete die Schlagzeile.“
Ein vielleicht wahrer Kern (eine Laborhavarie kommt immer mal vor) wurde zur Züchtung des AIDS Virus durch das CIA aufgepauscht. Ein namhafter (glaubwürdiger ) Schriftsteller führt das Interview mit einem Biologen (Fachperson). Das Ganze wurde publiziert in der TaZ, einer namhaften, (glaubwürdigen) Westdeutschen Zeitung. Interessant ist auch das Vorgehen der Stasi, um der Taz das Interview zu „verkaufen“ : Ein Stasi Offizier erzählte es einem Taz Kulturredaktor. Die TaZ war sehr interessiert, das Interview des in Westdeutschland sehr bekannten Heyns abzudrucken und ging auf dessen Auflage ein, nicht weiter zu recherchieren um die Glaubwürdigkeit zu prüfen, sondern es tel quel zu drucken.

Indizien, die gegen die Glaubwürdigkeit sprechen mussten, waren zum einen die Tatsache, dass die Taz eine zwar westdeutsche aber linke, also anti-amerikanische Zeitung war. Zum anderen konnte sich der Biologe Segal nicht auf klinische Erfahrungen mit HIV-Infizierten sondern nur auf Medienberichte aus den USA berufen. Ob das aber im damaligen Text erwähnt war ist unklar. Die Tatsache, dass die Taz nicht weiter abklären durfte, war jedoch sicher nicht erwähnt. Es war also sehr schwer, diesen Artikel auf dessen Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Für mich heisst das nichts Neues, als dass viel Zeit investiert werden muss in folgende Abklärungen:
Sind die Quellenangaben gemacht und überprüfbar?
Sind die Quellen glaubwürdig.?
Sind die Quellen eine Person oder eine wissenschaftliche Untersuchung?
Wer, welches Medium publiziert die Mitteilung?
Welche ideologische Ausrichtung hat das Medium? Wie viel Geld, bzw. Leserschaft bringt die Publikation dem Medium?
Ist das, was da steht, überhaupt möglich, realistisch, machbar, überprüfbar?
Letzteres scheint bei „out oft he blue“ Nachrichten besonders schwierig zu sein wie es sich beim obigen und unsern Beispielen im Medienpädagogiklehrgang, vom Sub-City Fishing, Fernsehnachricht, und von der Landung der Marsmenschen in den USA, Hörspiel von Orson Wells, gezeigt hat.

2. Zeitungsartikel : „Das Vertrauen ins Essen ist erschüttert“
Der Artikel besagt, dass laut einer Studie das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in die Lebensmittelbranche nicht mehr gegeben ist. Nicht alles, was man wissen sollte, steht auf der Verpackung. Der Schweizer Konsument ist überfordert mit dem Lesen von Verpackungstexten und und mit dem Interpretieren, welches Produkt nun das gesündeste, umweltfreundlichste, verträglichste ist.

Ohne Measures App, Rechner App und iTranslate App verloren?
Auch mir geht es so. Da ich gerade in den USA in den Ferien bin, verbringe beim Einkaufen sehr viel Zeit mit dem Lesen von Etiketten. Mich interessiert Folgendes:
Woher kommt das Produkt?
Ist es gen manipuliert?
Ist es hors-sol produziert?
Wie stark ist es manipuliert, bzw. wie naturbelassen ist es?
Wie viele Kalorien, Kohlehydrate, Fett hat das Produkt pro 100g und wie viele Gramm sind in der Verpackung.
Anmerkung.: In den USA sind diese Angaben pro Portion und dann steht noch, wie viele Portionen in der Packung sind. Eine Portion kann ein EL, eine halbe Tasse, eine Tasse oder etwas anderes sein. Bei Tassen und Esslöffel (EL) gibt es auch in den USA verschiedene Grössen. 100g wären überall gleich viel, aber in den USA gibt es ja keine g sondern Unzen, Pfund, und, und…
Ich verbringe also sehr viel Zeit mit Umrechnen und dabei kommt mir wieder einmal mein iPhone sehr gelegen, da ich ein Measures App, ein Rechner App und ein iTranslate App habe.

Aber: iPhone und Lesekompetenz allein reichen nicht, um sich sachlich korrekt zu informieren und gesund zu ernähren.

Freitag, 16. Juli 2010

Betrug!

Aus aktuellem Anlass habe ich mich mit dem Thema Internetbetrug auseinandergesetzt. Zurzeit werde ich mit E-Mails (Spam) überhäuft, die von mir die persönlichen Angaben zu verschiedenen Accounts im Internet verlangen. Meist sind es sehr schlecht und durchschaubar formulierte Texte, die aufgrund mehr oder weniger nachvollziehbarer Aussagen, die weitergaben persönlicher Daten verlangen.

Einige davon sind jedoch durchaus trickreich und aufwändig gestaltet, verwenden „echte“ Absenderadressen und verweisen auf Links du sich nur minimal von den echten Anbietern unterscheiden. Meist wird gedroht, dass die Weiterführung einer Dienstleistung gefährdet ist, dass mit meinem Account illegale Handlungen oder dass Anpassungen am Service die Herausgabe der Daten nötig macht. Andere E-Mails verlangen, dass man seinen Account bestätigt und leiten einem hier zu auf eine, oft täuschend echt wirkende Kopie, der Internetseite des vermeintlichen Anbieters.

Neben der Gefahr von Viren die von Spam Mails ausgehen, spielen hier zwei weitere Bereiche des Internetbetrugs zusammen, das sogenannte Mail- Spoofing und das Phishing. Mail- Spoofing nennt man das vortäuschen einer anderen Identität in einem E- Mail, hierzu wird über einen kleinen Trick im E- Mail- Protokoll eine gefälschte Absenderadresse eingetragen. Wie dies Funktioniert kann man in diesem Wikipedia Link oder in diversen anderen Quellen nach lesen. Durch das Fälschen der E- Mail Adressen versuchen die Betrüger, die Nachricht noch echter wirken zu lassen. Es besteht ein erheblicher unterschied ob eine Nachricht die Adresse info@ postfninance. ch oder ksfievi@gmx.ru als Absender aufweist.

Über sogenannte Phishing Pages versucht der Betrüger ebenfalls an die Persönlichen Daten wie Benutzername, Passwort aber auch an die E- Mail oder die Wohnadresse zu gelangen. Es mag etwas ungewöhnlich sein, dass sich der Betrüger für die E-Mail Adresse interessiert obwohl man doch erst wegen einer E-Mail auf die Phishing Page kommt. Dies lässt sich jedoch sehr einfach erklären, Versender von Spam Mails, können nicht davon ausgehen, dass eine E- Mail Adresse existier oder benutzt wird, deshalb ist es auch sehr wichtig dass man nicht auf Spam- Mails Antwortet oder auf eventuell existierende „Abbestell Links“ klickt. Tut man dies, kann man damit rechnen, dass aus einem Spam Mail 10 oder wesentlich mehr werden.

Schwerwiegender sind Phishing Pages die sich zum Beispiel als Webshops ausgeben und mit besonderen Aktionen werben, diese können Webshops imitieren und somit die Kreditkarten Daten des Benutzers verwenden.

Zu beurteilen, ob eine E- Mail echt ist lässt sich nicht immer so einfach überprüfen, grundsätzlich gilt jedoch eines: Keine seriöse Firma wird das Passwort, den Pincodes oder ähnliches eines Benutzers verlangen! Bei Links auf Phishing Pages ist es jedoch schwieriger, das E- Mail kann durchaus seriös, und die Page echt wirken. Sicherheit bringt nur, dass man nicht über den Link im E-Mail sonder selber auf die Seite des Anbieters geht. Anbieter wie z.B. Postfinance, eBay, Amazon usw. sind sich dem Problem bewusst und bieten Informationsseiten zum Thema. (Beispiel Postfinance )

Weitere Betrügereien, die im Internet kursieren sind die Abofallen. Betreiber von Download Webpages bieten Gratis Software zum Download an, verlangen jedoch, dass man sich dafür Registriert. So bietet eine Homepage z.B. den Flashplayer, zum Herunterladen an, mit der Anmeldung geht schliesst man jedoch ein Abo für ca. 90 Euro im Jahr mit einer mindest Laufzeit von zwei Jahren ein. Dreist ist, dass es sich bei den Downloads um Freeware handelt die man überall, meist sogar beim Hersteller direkt beziehen kann.

Die Rechnungen die per E- Mail kommen sprechen meist eine sehr eindeutige Sprache, es wird z.B. darauf hingewiesen, dass man durch das Akzeptieren der Allgemeinen Geschäftbedingungen auf das Widerrufungsrecht verzichtet hat oder dass im Falle von falschen Angaben ein Betrugsdelikt vorliegt. Weiter wird man darauf hingewiesen, dass es für den Betreiber möglich sei, die Adresse ausfindig zu machen. Wohl gemerkt, dies ist, noch nicht, die Androhung von weiteren Schritten nach dem man nicht bezahlt hat sondern die ERSTE Rechnung. Der barsche Ton, der in dieser Art von E-Mails verwendet wird soll den Kunden gezielt einschüchtern und ihn zu einer Zahlung des Betrags bewegen.

Die Aussagen von Verbraucherorganisationen wie z.B. dem Ktipp sind eindeutig, Rechnungen nicht bezahlen und den Anbieter darauf hinweisen, dass man den Vertrag anfechtet. Wie genau man vorgehen soll wird in diesem Artikel vom Ktipp beschrieben. Die Kommentare von Betroffenen in diesem Artikel sind ebenfalls sehr lesenswert.

Warum schreibe ich diesen Beitrag in unserem Medienpädagogik Blog? Zum einen sind eine grosse Zahl der Opfer Internetbetrügereien Kindern und Jugendlichen. Zum anderen, sind eine grosse Zahl von Erwachsenen Opfer von Internetbetrügereien. Ich denke, dass es einen grossen Anspruch an die Medienkompetenz stellt, sich vor Internetbetrügern zu schützen. Je aufwändiger der Betrug wird desto höher muss die eigene Kompetenz sein um Webseiten, Angebote und E- Mails richtig einzuschätzen.

Verschiedene Webseiten bieten aktuelle Informationen über das Vorgehen der Betrüger und welche Formen aktuell sind. Beispiele sind:
Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität
Oder die Seite Online Betrug, die sehr aktuelle Beispiele von sammelt und Veröffentlicht.

So nach dem ganzen Erguss über Internet Betrug, muss ich leider gehen, ich wurde, per persönlich Adressierten Brief zu einer Kaffefahrt in eine Appenzeller Schaukäserei eingeladen. Dort werde ich meinem wohl verdienten 3. Preis von 2000.- Fr. entgegennehmen. Und vielleicht noch eine Heizdecke kaufen!

Sonntag, 30. Mai 2010

Did you know in german

"Did you know" auf Deutsch - erstellt für unsere Abschlussarbeit im CAS Medienpädagogigk:

Mittwoch, 31. März 2010

Medienpräsenz unserer CAS-Medienpädagogen

Roland Wittwer war in den letzten Tagen zu verschiedenen Themen in den Medien zu Hören und zu sehen. Ich habe es verpasst und fragte ihn, die Links zu bloggen. Da blogspot ihn nichts bloggen lässt, hat er es mir seinen Blogtext zum Aufschalten geschickt. Hier ist er.


Handynutzung von Kindern und Jugendlichen


Für Kinder ist es heute normal mit einem Handy aufzuwachsen. Roland Wittwer im Interview von Marietta Tomaschett bei DRS3 beantwortete am 29.03.2010 Fragen wie z.B. Kinder lernen können, mit ihrem Handy eigenverantwortlich umzugehen oder worauf Eltern achten sollten, wenn Sie ihrem Kind ein Handy kaufen.
Auf Wunsch hat er die Sendung in drei Teilen hier als Podcast für beschränkte Dauer bereitgestellt. Viel Spass!

https://www.wuala.com/Handy/Radio?key=FchX9ADcmJvo



Verbot von Killergames

Nach dem Nationalrat will auch der Ständerat ein Verbot von brutalen Computergames. Jetzt ist der Ball beim Bundesrat. Im BZ Talk von Newschef Stefan Geissbühler auf Tele Bern nimmt Roland Wittwer, Themenwelt Medien und Konsum, Stellung und vertritt die Pro Juventute Forderungen zu einem wirksamen und nachhaltigen Jugendmedienschutz gegeüber dem Motionär und Berner CVP-Nationalrat Norbert Hochreutener zum Verbot von elektronischen Killerspielen.

Der Talk wurde am 25.03.2010 um 19.30 im Tele Bern gezeigt und ist unter folgendem Link online geschaltet.
http://www.bernerzeitung.ch/region/dossier/bztalk/Verbot-von-Killergames/story/24721488

Mit einem Verbot von Killergames setzt man ein falsches Signal und löst die eigendlichen Probleme nicht. Das Problem vom Spielen gewalthaltier Games im Kinderzimmer kann so nicht gelöst werden. Pro Juventute hält darum an ihren Forderungen aus der Petition fest und verlangt eine nationale Regelung des Jugendmedienschutzes, eine nationale Zertifizierungsstelle und einheitliche Kennzeichnung von Games, DVD, TV,und Kino. Ausserdem ist es von zentraler Bedeutung, dass Medienkompetenz von Jugendlichen und ihren Erwachsenen gezielt gestärkt wird und medienpädagogische Massnahmen in unserem Bildungssystem integriert werden.

Freitag, 19. März 2010

Mediengeschichte USA 50er Jahre

Habe soeben den Film "Good Night, and good Luck" von und mit George Clooney reingezogen und festgestellt, dass er sehr gut zu unseren heutigen Lerninhalten Mediengeschichte passt.
Es geht um 1953 in den USA, als das Fernsehen dort noch in seinen Anfängen steckte. Es geht auch um einen Kampf gegen den Überwachungsstaat. Ein immer noch sehr aktuelles Thema!
Ich fand es sehr interessant, wie mutig der damalige Fernsehjournalist Ed Murrow auf CBS war und sein durfte.Ich vermute, ein derartiges Engagement wäre heute in dieser Form in diesem Medium nicht mehr denkbar und machbar.
Leider hat sich das Fernsehen seither sehr verändert und abgeflacht.
Hier der link zu einer Kritik.
http://www.moviemaze.de/filme/1319/good-night-and-good-luck.html
Den DVD habe ich dabei und ihr könnt die Hülle morgen bei mir begutachten. Habe ihn in unserer Bibliothek ausgeliehen.

Montag, 15. März 2010

Geschichten der Internet Generation

John Palfrey und Urs Gasser zeichnen mit ihrem Buch "Generation Internet" ein Bild der digital natives "....das angesichts seiner Komplexität ohnehin kaleidoskopischen Charakter hat". (Zitat aus dem Buch).

Vier Geschichten aus dem Buch haben mich beeindruckt :
  • der Tod eines Teenagers durch Cypermobbing
  • wie zwei Teenager durch das Internet zu Millionären wurden
  • die Geschichte eines einzelgängerischen Massenmörders
  • und wie der Mitbegründer von Napster für kurze Zeit zum Robin Hood der Cyperwelt wurde.
Das Mädchen Megan war 13 Jahre alt und über beide Ohren in John Evans eine My Space Bekannschaft verliebt. Als ihr virtueller Freund sie verschmähte, erhängte sich das Mädchen. In Wahrheit war der virtuelle Freund eine Erfindung ihrer ehemaligen Freundin, die sich rächte.

Catherine und David Cook hatten beim Blättern im Highscool-Jahrbuch die Idee eine Internetseite zum Flirten und Lästern zu machen. Sie erfanden die Seite Myyearbook.com, die Seite, welche die beiden Teenager reich machte.

Cho Seung-Hui ermordete am 16. April 2007 auf dem Campus seiner Uni 32 Menschen. Kurz nach dem Verbrechen wurde von Experten das Videospiel Counterstrike als Ursache für das entsetzliche Verbrechen genannt.

Shan Fanning war 19 Jahre alt als er der Web-Gemeinde die Tauschbörse Napster schenkte. Die Musikindustrie erschrak und klagte gegen ihn. Nach zwei Jahren erlag die Tauschbörse Napster seinen Widersachern.

Samstag, 13. März 2010

Schlüsselkompetenz…

neues Zeitalter?
Seit ich an diesem CAS teilnehme, bin ich immer mehr der Meinung, dass wir an einer Schwelle in unserer Gesellschaft stehen, die vergleichbar mit dem Umbruch bei der Industrialisierung war.

Hier ein paar Filme, deren Inhalt ich aber nicht überprüft habe. Immerhin scheinen einige Zahlen glaubwürdig und das regt doch schon zum Nachdenken an.

Did you know?
Did you know?
(Wer nach Shift happens oder Did you know auf Youtube sucht, findet noch mehr solcher Filme.)
Schule 2.0
Henry Jenkins

Die eigene Wahrnehmung ist aber auch immer durch die Welt, in der man sich bewegt, geprägt. In einem Beruf, der stark mit neuen Medien zu tun hat und in einer medienpädagogischen Weiterbildung, erstaunt es wohl nicht, dass man das Gefühl bekommt, neue Medien und der Einsatz dieser, beeinflusse und verändere die Welt in der wir leben. Ob das der Schreiner, Kaminfeger, Verkäufer, Recyclist, …. im selben Mass so wahrnimmt, ist wohl fraglich. In dem Zusammenhang ist mir aber der portraitierte Bauer in der Ausstellung nonstop in Lenzburg noch in Erinnerung: Die Melchmaschine sendet ein SMS, wenn etwas nicht in Ordnung ist…
Auch der Gedanke, dass so ein neues Zeitalter durch die „Evangelisten“ herbeigeredet wird, ist nicht ganz abwegig. Als Beispiel sei der Artikel der Süddeutschen zum „Web 0.0“ oder ein Interview mit Jaron Lanier angeführt.

Nutzung
Wie sieht die Nutzung bei unseren Jugendlichen aus? In Anlehnung an die grossen Umfragen vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Deutschland habe ich an unserer Oberstufe auch eine Umfrage bei knapp 400 Schüler/-innen durchgeführt.

Es hat sich gezeigt, dass die Verfügbarkeit neuer Medien auf breiter Basis vorhanden ist und diese auch intensiv genutzt werden. Auf eine Woche hochgerechnet, kommt man auf einen durchschnittlichen Bildschirmmedienkonsum von 24 Stunden, verglichen mit 27.5 Stunden Unterrichtszeit in der Schule. Dass zu viel Medienkonsum schlecht für die Leistungen ist, hat eine amerikanische Studie untersucht.

Neben vielen problematischen Tätigkeiten stellt man aber fest, dass die Tätigkeiten hauptsächlich Tätigkeiten sind, an denen die Jugendlichen in dem Alter auch sonst sehr stark interessiert sind. Sie interessieren sich für ihre Peergruppe und ihre Stellung in dieser.
Dies trifft in der Aussage in etwa: »Heranwachsenden ist es wichtig, sich mit Altersgleichen (den Peers) kommunikativ zu synchronisieren, wozu Handy und Internet einen besonderen Beitrag leisten […] Die Peers stehen bei der Freizeitbeschäftigung ganz oben«. Also doch nichts neues?


Schule
Was bedeutet das nun für die Schule?
Meiner Meinung nach sollten die neuen Medien als das eingesetzt werden, was sie sind. Ein neues Werkzeug, um ein Ziel zu erreichen. Ob am Schluss eine Lernsequenz mehr am Computer gemacht, ein Film mehr gedreht und geschnitten, ein Audiofile mehr oder weniger erstellt wurde, macht wohl die gute Schule nicht aus. Wichtig ist wohl, DASS es gemacht wird, DASS eben die neuen Medien als neues Werkzeug eingesetzt werden. Wichtig sind aber nach wie vor auch die „alten“ Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Mathematik und auch die vielen Erziehungs- und Sozialisierungsaufgaben, die die Schule auch noch vermitteln soll. (Und das guter Unterricht durchaus auch analog sein kann, hat uns Mark wohl eindrücklich vermittelt)

Aber eine Kompetenz scheint mir doch so wichtig, dass ich sie speziell herausheben möchte. In einer Zeit, in der jeder alles veröffentlich kann, in der ohne grossen Aufwand Bilder, Film, Ton und Text so einfach manipuliert werden können , ist wohl die Kompetenz des Beurteilens von Informationen eine Schlüsselkompetenz. Schliesslich findet man gut recherchierte und aufbereitete Informationen GLEICHBERECHTIGT neben erfundenen, vom Verfasser bewusst manipulierten Informationen. Diese Schlüsselkompetenz gehört wohl zu einer ganzheitlichen Bildung und kann nicht in ein paar Lektionen vermittelt werden.

Donnerstag, 11. März 2010

Medienpädagogik und das Alter

Eine Studie der Universität Zürich zeigt, dass mehr als die Hälfte der Menschen über 65 noch nie das Internet benutzt haben. Wichtigster Hinderungsgrund: zu kompliziert. Diese spannende Studie erklärt auch, was am Internet kompliziert ist und warum das schon bald einfacher wird.

Eine Zusammenfassung der Studie oder den kompletten Text kannst Du hier nachlesen.

Mehr Medienpädagogen/-pädagoginnen fürs Alter braucht das Land!

Donnerstag, 4. März 2010

Bildung à la carte serviert von Mark Riklin

Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich begreiffe. Dieses Zitat von Konfuzius erwähnte unser Dozent Mark Riklin an einem der ersten Modultage zum Thema Medienerziehung/Mediengestaltung. Abgeschlossen haben wir dieses Modul nun mit einem Experiment: wir kamen in den Genuss von Bildung à la carte.

Mit Mark hatten wir das Glück einen Dozenten erleben zu dürfen, dessen Unterricht sich vom klassischen Verständnis abhebt und der seine Schulung am liebsten fernab von herkömmlichen Schulräumen erteilt. Gemäss seiner Ideologie schlüpfte Mark auch am vergangenen Samstag einmal mehr in die Rolle des Gastgebers und offerierte uns Bildung auf Bestellung, eben „à la carte“.

Doch wie funktioniert Bildung à la carte? Bei dieser Unterrichtsform werden die Lernenden als Auftragsgeber definiert, die den definitiven Inhalt der Schulung aus einer Palette von Angeboten wählen.

à la carte – Wikipedia:

à la carte (frz. à la „nach Art …" und carte „(Speise-)Karte") bezeichnet in der Gastronomie die freie Auswahl der Speisen aus der Speisekarte. Es ist keine Menüfolge vorgegeben, die Zusammenstellung erfolgt individuell.

Für die Küche bedeutet das jeweils einen größeren Aufwand und größere Unsicherheiten bei der Planung, da vieles in kleinen Mengen à la minute, also gleichzeitig pünktlich zum Servieren, gar und angerichtet sein muss und wesentlich mehr Zutaten vorhanden sein müssen, als es beispielsweise der Fall ist, wenn man nur drei unveränderliche Menüs anbietet.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff gelegentlich als Metapher verwendet und bedeutet, dass eine besonders gute Auswahl getroffen wird.

Diese kulinarische Definition kann fast 1:1 auf den Unterricht übertragen werden. Uns wurde eine Palette von Geschichten serviert und wir entschieden die Zusammenstellung und Reihenfolge.

Das Wissen, welches uns dabei vermittelt wurde, unterscheidet sich vom wissenschaftlichen Wissen und lässt sich kaum empirisch oder statistisch belegen. Doch würde es mich nicht erstaunen, wenn es mich nachhaltiger prägen würde, als manch anderer Unterrichtstag den ich an Fachhochschulen bisher konsumiert habe. Ganz im Sinne von Konfuzius hat uns Mark in seinem Modul einiges gezeigt und ich habe mich erinnert, ich konnte einiges tun und habe begriffen: Bildung ist nicht gleich Bildung!

Sonntag, 28. Februar 2010

Bildung A la carte

A la Carte Methode

Blogeintrag 27. Februar 2010

Mit Bildung à la Carte bewirtete uns Mark am Nachmittag im Atelier für Sonderaufgaben, Davidstrasse 42 in St. Gallen.In einer langen, schwarzen Kellnerschürze überreichte er uns die in dunkelrotes Leder gefassten antiken Weinkarten.

Exquisite Weine aus aller Herren Länder blickten uns entgegen.

Die sieben Tagesspezialitäten auf der ersten Seite und die Köche Mark, Ruedi und Frank standen bereit für die von uns ausgewählten Menus.
Mark erklärte uns die einzelnen Gerichte worauf uns das Wasser im Mund zusammenlief.

Nadine erlöste uns ganz pragmatisch von der Qual der Wahl indem sie eine Abstimmung vorschlug nach der wir uns für drei Gerichte entschieden.

1. Opera Calling, ein Eingriff in das kulturelle System der Zürcher Oper

2. happy rush hour, ein positiver Überfall im Feierabendverkehr

3. Null Stern Hotel, eine Geschichte, die um die Welt rast

Opera Calling

Wir installierten uns auf den bequemen Kinositzen in Frank und Patricks Office und genossen eine 2007 ausgestrahlte 10 vor 10 Sendung mit anschliessender Diskussion über die Aktion und deren Wirkung.

Mit dem inszenierten Eingriff in das kulturelle System der Zürcher Oper wollte die Mediengruppe BITNIK http://www.bitnik.org/ aufmerksam machen auf den Einsatz von Kulturgeldern für kulturelle Interessen einer kleinen Oberschicht.

Die Aktion war originell und zog das Interesse von Presse und Fernsehen an, womit ein grosser Teil der Bevölkerung erreicht und der Zweck erfüllt werden konnte.

happy rush hour

Für dieses Projekt nahm Mark uns mit in den unteren Stock des Gebäudes wo seine Meldestelle für Glücksmomente untergebracht ist. Wir durften Platz nehmen an seinem grossen Bürotisch. Vor dem Hintergrund einer Fülle von säuberlich nach Thema abgelegten Meldungen von Glücksmomenten und einer Bibliothek mit Büchern über das Glück erzählte uns Mark von seiner Arbeit in der Meldestelle und beantwortete anschliessend unsere ergänzenden Fragen.

Man kann bei der Meldestelle anonymisierte Glücksmomente melden oder auch bestellen.

Der Sinn und Zweck der Meldestelle ist

1. das Glück wahrnehmen und benennen zu können,

2. es nicht für sich zu behalten sondern es zu teilen

3. es wenn möglich der Person, die das Glück ausgelöst hat rückzumelden.

Marks Meldestelle hat eine E-Mail Adresse. Es gibt in Wien auch eine Meldestelle für Glücksmomente http://www.meldestellefuergluecksmomente.at/idee.php auf deren Website Näheres zu lesen ist. Mihaly Csikszentmilhalyi hat ein interessantes Flow Modell http://www.flow-usability.de/flowmodelle.htm entwickelt, mit dem die Voraussetzungen zum Erleben von Glück definiert.

Mark organisiert auch Aktionen zu diesem Thema, wie das vorliegende Projekt „happy rush hour“ für das er von einem Lehrer eines Motivationssemesters (10. Schuljahr für Fremdsprachige Schulabgänger) angefragt wurde.

Die Klasse wollte eine Aktion machen und Mark wählte happy rush hour aus.

Es ging darum, den an den Ampeln wartenden Autofahrern während der rush hour einen Glücksmoment zu bescheren. Ideen dazu wurden von den SchülerInnen mit grosser Motivation entwickelt und umgesetzt.

Sie hatten sichtlich Spass an der Aktion, wie wir im Film feststellen konnten. Bei den Autofahrern stiessen sie auch mehrheitlich auf ein positives Echo.

Null Stern Hotel

Das Kunstprojekt Null Stern Hotel http://www.null-stern-hotel.ch/ wurde uns von einem der beiden Künstlern, Frank Riklin persönlich vorgestellt. Das Künstlerduo distanziert sich von einer herkömmlichen Definition von Kunst und entwickeln diese nach eigenen Angaben „dort, wo man darüber stolpert“.

Das Null Stern Hotel kann als Verdichtung zwischen Leben und Kunst verstanden werden. Es wurde im Atelier für Sonderaufgaben entwickelt und in Teufen, Appenzell in einem ehemaligen Bunker umgesetzt. Seit seiner Eröffnung im Juni 2009 erreichte das Null Stern Hotel einen grossen Bekanntheitsgrad. CNN und GEO stellte es unter anderem vor. Einzig bei Wikipedia findet es als „not notable“ keinen Eingang.

Es ist weltweit geschützt und im Moment „nur“ ein Kunstwerk. Die Erfahrungen werden zurzeit von der Uni St. Gallen ausgewertet. Eine kommerzielle Nutzung in der Zukunft ist nicht ausgeschlossen. Die Rechte dazu sind bei den Gebrüdern Riklin.

Nachdem uns Frank Riklin einen der zahlreichen YouTube Filme über das Null Stern Hotel gezeigt hatte, stand er uns für Fragen zur Verfügung.

Wir schätzten es, das Projekt bei Marks Brüdern im Atelier für Sonderaufgaben und von ihnen persönlich serviert bekommen zu haben.

Alle drei Menus waren ausgezeichnet zubereitet und appetitlich aufgetragen. Die Methode ist an sich ein Kunstprojekt. Teilnehmergerecht, kundennahe, aus dem Leben, authentisch, spannend und alles was man sich als Studierende im Lehrgang Medienpädagogik oft nur erträumen kann.

Auswertung Projekt Overkill

Beim letzten Punkt unseres Projekts haben sich die beiden Gruppen wieder getrennt und eine separate Auswertung gemacht. Dank der Gastfreundschaft von Marks Bruder Frank konnten die Teilnehmer des Lehrgangs Medienpädagogik ihre Auswertung im Atelier für Sonderaufgaben durchführen.
Die Mediamatiker haben auch eine Auswertung gemacht und gemäss Marks Aussagen waren sie sehr zufrieden mit uns und auch dem Projekt.
Aufgrund der von Mark vorgeschlagenen Überbegriffe habe ich mir folgendes notiert…


Ausstellung im realen Raum

  • Die Etiketten haben dazu beigetragen, dass die Betrachter vor allem beim Smartmob nicht alleine gelassen, sondern dass die Gedankenanstösse aufgelöst wurden.
  • Fragen sind besser als Antworten („Fragen sind das Vorzimmer der Erkenntnis“).
  • Mit wenig Aufwand wurde ein grosser Effekt erreicht.
  • Mit analogen einfachen Mitteln haben wir mehr erreicht, als mit digitalen Screens etc. möglich gewesen wäre (in einer digitalen Welt fällt das analoge wieder auf).
  • Das ganze Projekt und die einzelnen Gruppen haben sich nicht aufgedrängt, sondern den Passanten das Interesse überlassen, was von erstaunlich vielen angenommen wurde.
  • Das Ganze war glaubwürdig, weil es Themen waren, die uns auch betreffen und mit denen wir uns auch identifizieren können.
  • Bei uns hat es auch sehr viel ausgelöst durch den Austausch mit der Öffentlichkeit (fast wie eine öffentliche Selbsthilfegruppe ;-)
  • Aufsuchendes Prinzip aus der sozialen Arbeit -> wir gehen an die Öffentlichkeit.
  • Ein Erfolgsfaktor war, dass der Mensch Teil der Ausstellung war und somit die Möglichkeit bot, mit jemandem sprechen zu können.
  • Der Begriff „Ausstellung“ war nicht ganz treffend, sorgte sogar für ein wenig Verwirrung bei der Planung. „Aktion“ wäre vielleicht besser gewesen (obwohl wir uns ja auf- und auch „ausgestellt“ haben. Erkenntnis aus dieser Diskussion: Sorgfältig umgehen mit Begriffen.
  • Waren wir genügend kritisch gegen unseren eigenen Kulturpessimismus? Alle Gruppen haben sich für etwas „negatives“ (mit Augenzwinkern) entschieden, was sich bei dem Thema auch besser anbot. Medien am Tag der Langsamkeit positiv darzustellen, hätte wohl nicht genau gepasst. Heiterer Ernst als Stilmittel kann sehr viel bewirken.


„PR“-Ergebnisse / Ansatz

  • Der Zusammenhang zwischen Overkill und dem Tag der Langsamkeit war schwierig zu vermitteln. Möglichst einfache Botschaften verwenden.
  • Die klassischen Medien wurden nicht bedient, was ein spannendes Nebenprodukt zu Tage förderte: Twitter funktioniert und hatte eine Veröffentlichung im Tagblatt zur Folge. Der Entscheid, die klassischen Medien nicht zu bedienen, führte zu einer entspannten Ausgangslage. Somit blieb auch ein allfälliger Frust erspart, der sich einstellen könnte, wenn eingereichtes nicht veröffentlicht wird.
  • Es wäre schwierig gewesen, ein Produkt zu bewerben, bevor man das Ergebnis kennt. Dies hätten wir bei unserer Zeitplanung aber machen müssen.
  • Der erstellten Facebook Gruppe sind 28 Leute beigetreten, von denen aber scheinbar niemand gekommen ist. Sind Facebookgruppen unverbindlich?


Ausstellung im virtuellen Raum

  • Es wäre besser gewesen, wenn am gleichen Tag bereits etwas veröffentlicht worden wäre und wenn dies nur eine Vorankündigung auf der Seite gewesen wäre.
  • Es haben nur 2 von 6 Gruppen ihre Texte rechtzeitig oder überhaupt abgeliefert.


Intergenerative Zusammenarbeit

  • Auch hier wurde der Begriff in Frage gestellt. Wäre interdisziplinär besser gewesen statt intergenerativ? Zumindest wären dann einzelne nicht mit der Tatsache des Älterwerdens konfrontiert worden ;-)
  • Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen wurde als positiv erlebt. Merken wie die Jugendlichen „ticken“. In den einzelnen Gruppen wurde unterschiedlich (zusammen)gearbeitet und auch Aufgaben unterschiedlich aufgeteilt und erledigt.


Projektmanagement

  • Zeit für eine Auswertung zu haben ist ein Luxus, den sich viele Projekte leider oft nicht gönnen.
  • Das ganze Projekt war sehr komplex, vieles lag auf Marks Schultern.
  • Das Eingreifen von Mark (zu schnell, zu viel, zu laut) wurde unterschiedlich bewertet. Manche fanden es zu bremsend, andere beurteilten es als nötig.
  • Ebenso war es bei den Vorschlägen von Mark. Manche meinten, dass sie zu genau waren und die eigene Ideenfindung einschränkten, andere beurteilten sie als rettende Notwendigkeit.
  • Eine Erkenntnis ist wohl, dass man aushalten muss, es als Projektleiter nicht allen recht machen zu können.
  • Die gründliche Vorbereitungsphase wurde als wertvoll bewertet. Es war erstaunlich, wie kurz die Zeit der Umsetzung sein kann, wenn die Vorbereitung gründlich gemacht wird.
  • Bei der Einladung an die FHS hat bewusst ein Tag Fachhochschule mit einem Dozenten stattgefunden. Vielleicht wäre es besser gewesen, man hätte das gegenüber den Mediamatikern deklariert um sie darauf vorzubereiten.
  • Wörtlich: „viele Spiele werden in der ersten Minute verloren“ / „der öffentliche Raum war das Öl, das den Motor überhaupt zum Laufen gebracht hat“


Methodik-Didaktik

  • Vielleicht müsste man die Form unserer Vorstellung am Nachmittag bei den Neuen Medien AG mit 3 mal 20 Minuten Vorträgen überdenken. Es wurde beobachtet, wie einzelnen die Augen zugefallen sind.
  • Es wurde vorgeschlagen, dass man besser zuerst die Gruppen gebildet und danach Ideen gesucht hätte. Ich meine aber, dass dies zuerst so geplant war.


Vertiefungen Inhalt

  • Buchempfehlung: Eine Landkarte der Zeit, Robert Levine
    Dozent gibt Auftrag für Studierende für in den Ferien: Gehgeschwindigkeit, Arbeitsgeschwindigkeit, Genauigkeit von öffentlichen Uhren
  • Publikationen des Zeitvereins (manchmal mit Anmeldungen für Sympodien, die bereits stattgefunden haben ;-)


Mitten in unserer Auswertung sind Igor und Pascal an ihrem freien Samstag mit einem Geschenk der Mediamatiker an uns vorbei gekommen. Dies hat alle überrascht und sehr gefreut. Nochmals einen herzlichen Dank dafür!

carte blanche

Die Carte Blanche am Freitag, 16. September 2010 - die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, welcher Inhalt am Schluss vertieft werden soll. Was fehlt uns noch? Folgende Ideen sind aufgelistet und Kommentare erwünscht:

1.Eliane: Google in Zürich besuchen, um auch kritische Fragen stellen zu können.
Welche Philosophie steckt dahinter
?

Was Zürcher Google-Mitarbeiter den ganzen Tag machen, warum sich die Suchmaschinenfirma überhaupt hier niedergelassen hat und was uns die Zukunft des WWW bringen mag -http://www.blogger.com/post-create.g?blogID=33838671108630421

(Christian hat Kollegen dort und könnte nachfragen)

2.Dani: Innovationszentrum IBM in Rüschlikon http://www.zurich.ibm.com/uebersicht.html
Als europäischer Zweig der IBM Forschung hat das Labor in Rüschlikon neben seiner eigenen Forschungstätigkeit auch die Aufgabe, die Beziehungen zu akademischen und industriellen Partnern in Europa zu pflegen, dem Unternehmen das hier vorhandene Fachwissen zu erschliessen und insbesondere jene technischen Gebiete zu verfolgen, in denen Europa weltweit führend ist.


3.Mitch: Den Aspekt der Präventionsarbeit im Internetbereich von der Polizei nochmals aufgreifen und vertiefen.
Erneute Anfrage an Bruno Metzger, Chef der Sicherheitsberatung und in der Prävention tätig?

Besuch der Meldestelle KOBIK „Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität“
in Bern?

Allgemeines Interesse herrscht bei
-didaktischen Umsetzung von Inhalten
-Medienerziehung im schulischen Bereich
-konkrete Projekte mit pädagogischem Ansatz

4.Mein Vorschlag: Daniel Ammann als Referent einladen
http://www.phzh.ch/Personen/daniel.ammann
Besonders seine Spezialkenntnisse und inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen
Medienpädagogik in Forschung und Praxis, narrative Kinder- und Jugendmedien (Spiel- und Lerngeschichten), Spielfilm/Filmbildung, Fernsehen, Mediensemiotik, Neue Medien (Multimedialität, Interaktivität, Chatten, Hypertext, Virtualität), wissenschaftliches und kreatives Schreiben, Schulfernsehen, Literaturwissenschaft/-kritik, Terminologie/Glossare

würden interessieren.
Eventuell an der Abschlussveranstaltung am Samstag, 17. September!

Kommentare und weitere Ideen sind erwünscht!

Samstag, 20. Februar 2010

Totgesagte leben länger!

Mehrmals schon wurde Twitter totgesagt – spätestens jetzt soll GoogleBuzz dem Kurznachrichtendienst den Todesstoss verleihen.
Das Twitter alles andere als Tod ist hat der internationale Tag der Langsamkeit am 19.2. geradezu eindrücklich bewiesen.

Wir hatten im Vorfeld beschlossen, auf eine klassische Medienmitteilung über unsere Aktionen zu verzichten. Ich schrieb zwar einen kurzen Presse-Text, diesen veröffentlichten wir jedoch nur auf dem Blog und verlinkten ihn mit Twitter und Facebook. Weiter twitterten verschiedene Personen im Vorfeld über den Anlass. Speziell über den geplanten Smartmob.

Aufmerksamkeit erhaschen über Twitter


Für mich als Medienschaffende war es gewöhnungsbedürtig, die Medien nicht auf dem klassischen Weg zu informieren. Doch reizte mich die Tweet-Form: Was schreibe ich in 140 Zeichen, damit es auch wirklich spannend tönt? Wie erhasche in dem dauernden Tweet-Strom die Aufmerksamkeit der Twitterer?

Offenbar ist es uns gelungen! Pünktlich zum Smartmob erschien ein Journalist des St.Galler-Tagblatts. (Artikel siehe im Blogeintrag unten) Ein anderer Journalist der Online-Ausgabe des St.Galler Tagblatt hat denn bei Twitter (Suchabo St.Gallen) vom Anlass erfahren und dies an die Stadtredaktion weitergeleitet. Als Journalistin weiss ich, dass man am liebsten die Geschichten hat, auf die man selber gestossen ist und nicht die, die einem auf dem Präsentiertablett (also Medienmitteilung) angeboten werden. Der Online-Journalist bestätigte mir auch, dass für das St.Galler-Tagblatt das Projekt Overkill spannender sei, wenn sie die einzigen sind, die darüber berichteten.

Moderne Schatzsuche

Nein, für mich ist Twitter nicht tot. Tweets lesen hat für mich etwas von Goldgräberstimmung; finde ich den ‚Schatz’, die spannende Info unter all den vielen für mich unwichtigen Informationen.

Der Kurzartikel im Tagblatt

Online kann man ihn heute noch nicht lesen, wenn man nicht Abonennt ist.


Hier trotzdem schon für Euch... aus meinem geheimen Archiv ;-)


St. Galler Tagblatt SG-Stadt
Wie zu Eis erstarrt

«Was machen die denn da?» Die Verwunderung der Passanten stellt sich zögerlich ein. Zu sehr sind sie am Hauptbahnhof mit ihrem Fortkommen beschäftigt. Doch dann erkennen sie das pure Gegenteil ihres Verhaltens: Menschen stehen punkt 12.55 da wie zu Eis erstarrt, machen halt mitten in ihrer Bewegung, beim Treppensteigen, Kaffeetrinken, in inniger Umarmung. Angehende Mediamatiker von der SBW Neue Medien AG und Schüler der PHS und FHS im Medienpädagogikkurs engagieren sich am Tag der Langsamkeit.

«Haben Sie heute schon nichts gemacht?», steht auf einem Plakat. Um 13 Uhr bewegen sich die 30 Gestalten wieder, verschwinden im Alltag. «Wir wollten auf leise Art Aufmerksamkeit schaffen», sagt Initiant Mark Riklin. Die Medienschüler haben nicht einmal die Medien avisiert. (th)

Projekt Overkill – Ein medienpädagogisches Experiment zweier Generationen

(Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Katrin Sutter)

Freitag, 19. Februar 2010 zwischen 11.30 und 13.00 Uhr am Bahnhof St. Gallen:

Um 11.30 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Der Bahnhof St. Gallen präsentiert sich mit seinem normalen Bild. All die üblichen Passantinnen und Passanten wie Geschäftsleute, Eltern mit Kindern, Schülerinnen und Schüler eilen, gehen oder schlendern vom Bahnhof zu den Bussen oder über den Bahnhofsplatz. Doch plötzlich werden sie in ihrem Weg unterbrochen. Etwas ist nicht wie immer, am Bahnhof St. Gallen.


Offene Fragen…


An der Bushaltestelle steht eine Frau mit einem grossen Schild: “Haben wir Sie aufgehalten?” steht darauf. Wenn man von der Unterführung her die Treppe raufkommt, wird man mit einem Handysitter konfrontiert, bei dem man für eine selbst gewählte Zeit sein Handy abgeben kann, um sich etwas Ruhe zu gönnen. Auf dem Weg begegnen einem weitere Schilder mit Fragen sowie weitere Handysitters. Plötzlich klingelt ein Handy, der Handysitter bleibt ganz ruhig und nimmt ab: „Hier spricht der Handysitter. Die gewünschte Person gönnt sich Ruhe und ist ab 13.30 Uhr wieder erreichbar.“

Nur ein paar Schritte weiter, an einer Bushaltestelle kommt plötzlich das Gefühl von Urlaub auf. Da stehen doch tatsächlich drei Liegestühle mit Decken, die zum Ausruhen einladen. Kleine Hemmschwelle: um sich darauf zu entspannen, muss das Handy vorübergehend abgegeben werden. Es ist halt eben ein „Handyurlaub“.


…Irritationen

Moment mal, was ist denn das? Die Irritationen hören ja gar nicht mehr auf. Wer nicht mehr über den Bahnhofsplatz eilt, sondern sich etwas umschaut sieht immer neue Überraschungen. Da läuft doch tatsächlich einer mit Bademantel und Infusionsständer herum. Bei genauerem Betrachten merkt man, dass der junge Mann unter dem Bademantel einen Anzug trägt, der eine Infusionsbeutel mit „Espresso Concentrate“ angeschrieben ist und im anderen ein elektronisches Gerät zu sehen ist. Etwas weiter weg sitzt ein Mann auf der Bank. Das Handy am Ohr und der Laptop auf den Beinen stellen ein Bild dar, an das man sich heutzutage gewöhnt ist. Dennoch schaut man ein zweites Mal hin, denn der Mann ist über und über mit elektronischen Kabeln gefesselt. Und plötzlich wird man dann doch noch direkt angesprochen. Zwei junge Frauen werben für die Mitgliedschaft bei der Partei des digitalen Ausstiegs (PDDA).


…und Gedankenanstösse

Spätestens jetzt kann man sich der Aktion nicht mehr entziehen. Und wenn man sich sogar ein paar Minuten Zeit nimmt und auf die Gedankenanstösse reagiert, wird man schnell über den Hintergrund der Aktion aufgeklärt: Es handelt sich um das Projekt Overkill, welches einen Beitrag zum Internationalen Tag der Langsamkeit leisten will. Ziel ist es, den Menschen die Informationsüberflutung und die Hektik der heutigen Zeit vor Augen zu führen, bei der Betrachterin/dem Betrachter ein inneres Schmunzeln auszulösen und auf kreative Art Denkanstösse zu geben. Hinter dem Projekt steckt eine intergenerative Zusammenarbeit von angehenden Mediamatikerinnen und Mediamatikern der SBW Neue Medien AG sowie Teilnehmenden des Zertifikatslehrgangs Medienpädagogik (FHS St. Gallen und PHSG).

… zum internationen Tag der Langsamkeit.

Der dramaturgische Höhepunkt des Projekts findet um 12.55 Uhr statt. Rund um den Treffpunkt beim Bahnhof St. Gallen frieren plötzlich unzählige Leute mitten in ihrer Bewegung ein. Einige Passantinnen und Passanten sind jedoch so in ihre Gedanken vertieft, dass sie mit gesenktem Kopf durch die Menge gehen und nichts Ungewöhnliches entdecken. Die junge Frau, die seit drei Minuten keine Bewegung mehr gemacht hat und immer noch nach ihrem heruntergefallenen Tuch greift fällt ihnen genauso wenig auf wie der Mann, der mitten auf der Treppe erstarrt ist. Andere wiederum bleiben irritiert stehen, diskutieren miteinander und beobachten für eine Weile, was da vor sich geht. Um 13.00 Uhr ist der ganze Spuck zu Ende, die Erstarrungen lösen sich auf, das Projekt Overkill ist zu Ende und der Bahnhof St. Gallen befindet sich wieder im „Normalzustand“.

Fazit: Das Projekt Overkill hat Spass gemacht und konnte zur Zufriedenheit aller Beteiligten durchgeführt werden. Die Passantinnen und Passanten reagierten bis auf wenige Ausnahmen sehr positiv auf die Gedankenanstösse und werden sicher das eine oder andere davon mitnehmen.

Die Ausstellung der etwas anderen Art wird im virtuellen Raum weitergeführt und kann ab Samstag, dem 27. Februar auf www.projekt-overkill.ch besucht werden.

Freitag, 19. Februar 2010

Internationaler Tag der Langsamkeit - Teil 2

Wie ich heute Morgen erfahren musste, hat mein gestriger Blogbeitrag gewisse Irritationen ausgelöst. Daher hier noch ein paar weitere Details zum Internationalen Tag der Langsamkeit.

Laut Mark Riklin, dem Landesvertreter des Vereins zur Verzögerung der Zeit, finden internationale Tage in der Regel immer am gleichen Tag statt. Dies erleichtert meiner Ansicht nach sicher auch die weltweite Orientierung sowie die Vorbereitungen, da bezüglich des Datums nicht immer wieder neue Absprachen getroffen werden müssen. Wie es nun aber scheint, gehen die Italiener anders mit internationalen Tagen um, denn bei ihnen findet der Internationale Tag der Langsamkeit immer an einem anderen Datum statt. Meine Recherchen haben ergeben, dass die Kriterien, die beim ersten Internationalen Tag der Langsamkeit für die Datumsfestlegung ausschlaggebend waren (siehe vorheriger Post), in den Folgejahren nicht mehr (oder zumindest nicht mehr vollständig) angewendet wurden. Im 2008 fand der Tag am 27. Februar, einem Mittwoch fast 14 Tage nach dem Valentinstag (San Valentino) statt. Das nächste Mal wurde der Anlass am Montag, 9. März 2009 gefeiert und dieses Jahr ist es laut dem Verein „L’arte del vivere con lentezza“ eben am Montag, dem 15. März soweit. Das einzige Kriterium, welches somit konsequent eingehalten wurde, ist, dass der Tag noch vor dem Frühlingsanfang (welcher je nach Jahr auf den 20. oder 21. selten auf den 19. März fällt) stattfindet.

Gründe für die verschiedenen Daten konnte ich keine finden. Mark Riklin stellte die Vermutung auf, dass die Italiener den Tag immer erst dann zelebrieren, wenn sie bereit dafür sind. Wahrscheinlich sind sie einfach jedes Jahr etwas später parat und zögern somit den Internationalen Tag der Langsamkeit hinaus. Sie lassen sich eben Zeit.

Die Schweizer Medien entdeckten den Tag im Jahre 2008 und legten ihn sogleich auf den 19. Februar fest, da wir Schweizer ja davon ausgehen, dass internationale Tage jedes Jahr am gleichen Datum stattfinden. Wie ein gut geöltes Schweizer Uhrwerk feiern wir den Tag seither immer pünktlich am 19. Februar und lasse uns nicht auf die Verzögerungen der Italiener ein.


(Basler Zeitung, 19. Februar 2008, S. 2)

Aber was heisst das nun für die Zukunft? Geniessen wir die Langsamkeit in der Schweiz weiterhin an einem anderen Tag als die Italiener? Oder lassen wir uns auf deren Verzögerung ein?

Meiner Ansicht nach ist es einerseits überhaupt nicht schlimm, wenn wir auch in Zukunft am 19. Februar festhalten. Denn schliesslich ist das Thema in der heutigen Zeit genug wichtig, um an mehreren Tagen Aufmerksamkeit zu bekommen. Andererseits könnten wir uns von den Italienern aber auch etwas abgucken, der Sinnlichkeit und Langsamkeit mehr Stellenwert einräumen und die ganze Sache entspannter angehen. Denn wi ein Afrikanisches Sprichwort so schön sagt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

Aber egal, an welchem Datum der Internationale Tag der Langsamkeit begangen wird, wichtig ist er auf alle Fälle und er hätte sicher noch mehr Aufmerksamkeit verdient.

PS: Dass ausgerechnet die Italiener den Internationen Tag der Langsamkeit ins Leben gerufen haben, kommt laut Mark Riklin auch nicht von ungefähr. Italien ist nämlich ein Land, in dem die Sinnlichkeit einen hohen Stellenwert einnimmt. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Slow-Food-Bewegung.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Internationaler Tag der Langsamkeit - Wie bitte?!

Angehende MediamatikerInnen der SBW Neue Medien AG und Teilnehmende des Zertifikatslehrgangs Medienpädagogik (FHS St. Gallen und PHSG) planen am Bahnhof St. Gallen eine gemeinsame Aktion zum morgigen Internationalen Tag der Langsamkeit. Doch was ist dieser Internationale Tag der Langsamkeit eigentlich? Woher kommt er und warum habe ich vorher noch nie davon gehört?

Laut Mark Riklin, dem Landesvertreter zur Verzögerung der Zeit (St. Gallen/Klagenfurt) findet dieser Tag nun bereits zum vierten Mal statt und hat seinen Ursprung in Italien. In diese Richtung gingen dann auch meine Nachforschungen. Und ich wurde tatsächlich fündig.

Wie sich schnell herausstellte, waren beide Aussagen von Mark richtig. Die Freiwilligenorganisation „L’arte del vivere con lentezza“, was in etwa so viel bedeutet wie „die Kunst in Langsamkeit zu leben“, hat den Tag 2007 ins Leben gerufen. Er wird bis jetzt vor allem in Italien (ausgehende von Mailand) begangen/zelebriert, hat in den letzten drei Jahren aber auch bereits in anderen Ländern Beachtung gefunden.

Als ich noch etwas weitere forschte, wurde ich jedoch stutzig. „L’arte del vivere con lentezza“ begehen den Tag dieses Jahr am 15. März!? Weshalb wird dann das Projekt „Overkill“ am 19. Februar stattfinden? Wie konnte das geschehen? Haben wir plötzlich zwei Internationale Tage der Langsamkeit oder hat sich jemand einfach im Datum geirrt? Meine Recherchen haben ergeben, dass der erste Internationale Tag der Langsamkeit am Montag, 19. Februar 2007 stattfand. Dabei war aber nicht der 19. ausschlaggebend, sondern ein paar andere Gründe:
- vor dem Frühlingsanfang (21. März), bevor die Natur und die Menschen (die tief im Innern immer noch etwas Tier sind) in eine frenetische Aktivität des Aufwachens kommen
- am Montag nach dem heiligen Tag des San Valentino, um San Valentino feiern zu können (banal, aber ein wirkungsvoller Gag)
- am Montag, dem meist gehassten und gefürchteten Tag der Woche, an dem wir mit gestartetem Motor auf der Startlinie stehen und darauf warten, dass sich die Startflagge senkt, wobei einige auch hoffen, dass sie sich nie senken wird

Kurz gesagt: Das Projekt „Overkill“ ist zu früh dran! Die wesentliche Information, dass der Tag nicht jedes Jahr am gleichen Datum stattfindet ist in der Flut der Informationen untergegangen.

Ich denke aber, dass das nicht so schlimm ist. Die Thematik des Tages ist auch morgen von Bedeutung und nicht erst am 15. März. Daher freue ich mich jetzt auf die morgige Aktion am Bahnhof St. Gallen, bei der die Leute mit verschiedenen Ausstellungsobjekten der besonderen Art auf die Thematik Zeit und Informationsflut hingewiesen werden.

Um es in den Worten von François Mauriac auszudrücken: „Die Zeit ist immer reif, es fragt sich nur, wofür.” Und jetzt ist sie eben reif, um die Leute auf diese Thematik hinzuweisen. Nächstes Jahr können wir uns mit dem Datum immer noch den Italienern anpassen.

PS: Der diesjährige Internationale Tag der Langsamkeit steht unter dem Motto „Verlangsamung für eine ökonomische Entwicklung in Harmonie mit dem Mensch und der Umwelt“ und da passt das Thema „Overkill“ hervorragend rein.

Montag, 15. Februar 2010

Das Logo für den Event.


Die Mediamatiker haben bereits ein Logo geschaffen. Herzlichen Dank.

Vorankündigung



Overkill – Ein Beitrag zum Internationalen Tag der Langsamkeit


Dürfen wir Ihr Handy hüten? Möchten Sie der Partei des digitalen Ausstiegs beitreten? Oder wollen Sie für einmal 10 Minuten Zeit gewinnen?

So oder ähnlich wird es am Freitag 19.2.2010 auf dem Bahnhofsplatz St.Gallen tönen. Angehende MediamatikerInnen der SBW Neue Medien AG und Teilnehmende des CAS-Studienganges Medienpädagogik (FHS St.Gallen, PHSG) planen anlässlich des Internationalen Tag der Langsamkeit verschiedene Gedankenanstösse. Zwischen 11.30 und 13.00 machen sie unter dem Titel 'Overkill' auf die digitale Informationsüberflutung unserer Gesellschaft aufmerksam und laden ein zur Zelebration der Langsamkeit.

Montag, 8. Februar 2010

Hallo Welt ...


... herzlich willkommen Julia!

Unsere besten Glückwünsche !!!